Das von mehreren Wirtschaftsverbänden vorige Woche präsentierte Kompromissangebot zur künftigen Wertstofferfassung trifft bei kommunalen und privaten Entsorgern auf Ablehnung.
Kern des Verbändevorschlags ist es, den Kommunen im Rahmen des Wertstoffgesetzes ein gewisses Privileg bei der Erfassung der Wertstoffe einzuräumen, insbesondere durch eine Last-Call-Option (siehe EUWID 43/2012).
Die Veröffentlichung des Modells sorgte unter privaten Entsorgern wie Remondis, Zentek, Alba und deren Tochter Interseroh für massive Verärgerung. Die meisten Entsorger sind deshalb vorige Woche fristlos aus der Arbeitsgemeinschaft Verpackung + Umwelt (AGVU) ausgetreten oder haben dies zumindest angekündigt.
Die AGVU zählt zu den Urhebern des Vorschlags zusammen mit der Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie (BVE), der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, dem Markenverband und dem Handelsverband Deutschland (HDE). Die Verbände, deren Mitglieder den Großteil der Lizenzgebühren bei den dualen Systemen für die Verpackungsentsorgung zahlen, wollten damit eine Einigung für das geplante Wertstoffgesetz auf den Weg bringen.