Die Licular GmbH, eine Tochtergesellschaft des Automobilkonzerns Mercedes-Benz, hat mit dem Bau ihrer Batterierecyclinganlage im badischen Kuppenheim bei Karlsruhe begonnen. Darüber hatten die Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) Anfang Februar berichtet. Das Genehmigungsverfahren läuft in zwei Phasen ab, erklärte eine Mercedes-Sprecherin gegenüber EUWID.
Für die erste Phase, die mechanische Zerlegung, hat das Landratsamt des Landkreises Rastatt inzwischen die Errichtungsgenehmigung erteilt. Der Konzern hofft darauf die mechanische Zerlegung bereits Ende des Jahres in Betrieb nehmen zu können, erklärte die Sprecherin. Mit den Erdarbeiten wurde bereits begonnen.
Auf die Genehmigung für die zweite Phase, die hydrometallurgische Aufbereitung, muss das Unternehmen noch warten. Laut der Sprecherin soll in den kommenden Wochen auch eine offizielle Veranstaltung vor Ort in Kuppenheim stattfinden. Das exakte Datum sei allerdings noch nicht terminiert.
Bedenken beim Brandschutzkonzept
Kuppenheims parteiloser Bürgermeister Karsten Mussler erklärte gegenüber EUWID, dass das Vorhaben im Zuge der immissionsschutzrechtlichen Verfahren intensiv hinterfragt wurde. „Insbesondere galt ein Hauptaugenmerk dem Brandschutzkonzept sowie dem geotechnischen Gutachten“, ergänzte das Stadtoberhaupt. Grundsätzlich begrüße die Stadt aber das Projekt des Automobilherstellers.
In Kuppenheim sollen ab 2024 jährlich rund 2.500 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien und Produktionsschrotte recycelt werden. Mercedes-Benz möchte eine zweistellige Millionensumme in die Pilotanlage investieren. Das Projekt wird zudem mit 16,6 Mio € vom Bund gefördert, so die Unternehmenssprecherin.
Im Mai 2022 bekam der Konzern noch weitere Unterstützung bei seinem Vorhaben. Die Licular GmbH hatte damals ein Joint Venture mit dem siegerländischen Batterierecycler Primobius abgeschlossen. Dieser geht mit den Badenern eine langfristige Forschungs- und Entwicklungskooperation ein, um Zellformate und -chemien der nächsten Generation zu recyceln.