Können Kunststoffe klimaneutral sein?

Kunststoffe in Europa klimaneutral herzustellen, zu verwenden und zu entsorgen ist möglich, wird aber nicht billig. Der vom Kunststoffverband Plastics Europe in Auftrag gegebenen und von der Umweltberatung SystemIQ erstellten Studie „Reshaping Plastics“ zufolge müssen bis zur Mitte des Jahrhunderts über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg 500 bis 700 Mrd € investiert werden, um das CO2-intensive Kunststoffsystem in Richtung Klimaneutralität mit Netto-Null-Emissionen zu transformieren. Doch Geld allein wird das Plastikproblem nicht lösen, so die Studienautoren.

Kunststoffe haben für Hersteller und Verwender unbestreitbare Vorteile. Sie können jede erdenkliche Form annehmen und dabei so gut wie jede Materialeigenschaft bekommen, die die Industrie sich wünscht. Doch diese bislang in weiten Teilen der Wertschöpfungskette vorherrschende, ausschließlich nutzenzentrierte Denkweise blendet die Nachnutzungsphase vollständig aus. In der Folge ist die Kunststoffproduktion in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen, wohingegen die Zirkularität weiterhin auf einem niedrigen Niveau verharrt. Zusammengefasst kommen der Studie zufolge in Europa zu viele nicht recycelbare Kunststoffprodukte auf den Markt, die CO2-intensiv produziert werden und anschließend wieder CO2-intensiv entsorgt werden müssen. Littering und die damit einhergehende Umweltverschmutzung bereitet zwar Anlass zur Sorge, ist aber im Vergleich zu anderen Weltregionen nicht das dominante Problem des europäischen Kunststoffsystems....

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