Klärschlammkooperation OWL schreibt Logistik aus

Die Klärschlammverwertung (KSV) OWL legt weiter die Grundlagen für die künftige Klärschlammentsorgung in Ostwestfalen-Lippe sowie angrenzenden Gebieten im Regierungsbezirk Arnsberg und Niedersachsen. Eine Woche nachdem die langfristige Zusammenarbeit mit der MVA Bielefeld-Herford GmbH als strategischem Partner besiegelt wurde, startet die KSV OWL nun die Ausschreibung der Klärschlammlogistik. Es geht um den Transport von zunächst rund 160.000 Tonnen, später 178.000 Tonnen entwässerten Klärschlamms aus insgesamt 78 Gemeinden, Städten, Kreisen sowie Wasser- und Zweckverbänden.

Wie die KSV OWL erläutert, sollen ab Anfang 2024 jährlich rund 160.000 Klärschlamm aus über 80 Kläranlagen zunächst in der Müllverbrennungsanlage Bielefeld sowie in der Verbrennungsanlage des Schwesterunternehmens Enertec Hameln, in einem Zementwerk der Heidelberg-Cement GmbH in Geseke sowie den Klärschlammverbrennungsanlagen der Innovatherm GmbH in Lünen und der Kenow GmbH & Co. KG in Bremen entsorgt werden. Ab 2028 soll dann die neue Klärschlammverbrennungsanlage in Bielefeld in Betrieb gehen und zusammen mit einer Vortrocknung durch die B+T Energie GmbH in Horn-Bad Meinberg sowie von Innovatherm in Lünen die Entsorgung der dann 178.000 Tonnen Klärschlamm übernehmen.

„Dass unsere kommunale und regionale Kooperation, eine der größten in Deutschland auf diesem Feld, nun mit der MVA [Bielefeld] einen 100 Prozent kommunal-getragen Partner hat und einen regionalen Partner, der mitten im Herz aller Kommunen seinen Standort hat, freut mich ganz besonders. Die Wertschöpfung bleibt somit in der Region, und ich würde mich freuen, wenn sich an dem Wettbewerb zur Logistik neben anderen interessierten Wettbewerbern auch viele regionale Unternehmen beteiligen“ so Ute Röder, Aufsichtsratsvorsitzende der KSV OWL.

Ausschreibung: 40 Lose für den Transport von 400 bis 16.000 Tonnen Klärschlamm

Im Rahmen der Ausschreibung hat das von 47 Gesellschaftern getragene Unternehmen fast 40 Lose für den Klärschlammtransport aus über 80 Kläranlagen gebildet. Dieses umfassen eine Bandbreite von knapp 400 Tonnen aus der Kläranlage Bredelar in Marsberg bis zu 16.000 Tonnen Klärschlamm aus der Kläranlage Bielefeld-Heepen. Die unterschiedlichen Losgrößen, die Einteilung nach den Transportsystemen (Mulden, Container, Sattelkipper) und die lange Laufzeit von mindestens fünf Jahren (Ende 2028) mit der Möglichkeit zur Verlängerung bieten laut KSV OWL gerade regionalen Transporteuren eine gute Chance, attraktive Angebote zu unterbreiten. Dabei könne sich jeder Unternehmer auf eines, mehrere oder sogar alle Lose bewerben.

Als innovativ bezeichnet die Klärschlammkooperation die bei der Ausschreibung vorgenommene Bewertung der angebotenen Lkw-Flotte. Erstmalig in der Region würden bei dem Transport Umweltkriterien und die Verkehrssicherheit berücksichtigt. Gerade innovative Fahrzeugflotten mit emissionsfreien LKW könnten sich so einen Vorteil sichern. Auch die Sicherheit im Verkehr will die KSV OWL verbessern, indem Abbiegeassistenten, welche schwere Unfälle insbesondere mit Radfahrerenden und Fußgängern verhindern können, positiv von ihr gewertet werden.

Die Ausschreibung wird digital über das Deutsche Vergabeportal abgewickelt. Die Vergabeunterlagen sind hier abrufbar.

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