Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage in Bielefeld genehmigt

Lokalpolitiker erwägt Klage gegen die Anlage und nennt drei Kritikpunkte

Die Bezirksregierung Detmold hat Mitte Februar den Bau einer Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage in Bielefeld genehmigt. Die Anlage soll auf dem Gelände der Müllverbrennungsanlage im Bielefelder Stadtteil Baumheide entstehen.

Rund 35.000 Tonnen Klärschlamm-Trockenmasse sollen dort in Zukunft jährlich verbrannt werden. Der Anlagenbetreiber ist die Interargem GmbH. Derzeit geht die Antragstellerin laut Genehmigungsbescheid von Errichtungskosten in Höhe von fast 75 Mio € für die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage aus.

Im Jahr 2020 haben 78 Gemeinden, Städte, Kreise, sowie Wasser- und Zweckverbände die Klärschlammverwertung OWL GmbH gegründet. Gemeinsam will der Zusammenschluss seinen Klärschlamm in Zukunft in der Anlage in Bielefeld entsorgen. In den beteiligten Städten und Gemeinden fallen rund 186.000 Tonnen Klärschlamm-Originalsubstanz bzw. rund 44.000 Tonnen Trockensubstanz im Jahr an.

Die Feuerungswärmeleistung der Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage soll 15 Megawatt betragen. Bis Anfang April kann gegen die Genehmigung der Bezirksregierung Klage eingereicht werden. Bis Anfang März liegt der Bescheid und seine Begründung bei der Detmolder Bezirksregierung zur Einsichtnahme aus, ergänzte die Behörde.

Lokalpolitiker erwägt Klage

Der Lokalpolitiker Ludwig Heuwinkel aus Baumheide könnte von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und erwägt eine Klage, wie Ende Februar das Westfalen-Blatt berichtete. Eine Petition gegen die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage wurde von Initiator Jörg Gatzemeier aufgesetzt und bereits von über 350 Bürgern unterzeichnet. Diese richtete sich an Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD).

Heuwinkel und seine Mitstreiter kritisierten drei Hauptpunkte beim Neubau. So zeigte er sich unzufrieden damit, dass die Ausgleichsflächen, die im Austausch für die Abholzung der Bäume auf dem MVA-Gelände entstehen sollen, nicht in Baumheide oder Heepen geplant sind. Des Weiteren kritisierte er die verstärkte Verkehrsbelastung durch Lkw-Transporte zur Anlage sowie die geplante Ausweitung der Anlieferzeiten auf 22 Uhr.

Seine Kritik richtete Heuwinkel nicht ausschließlich an die Bezirksregierung, sondern auch an den Heepener Bürgermeister Holm Sternbacher (SPD). Dieser betonte, dass für die Verkehrsproblematik das Verkehrsamt zuständig sei. Mit diesem versuche man nun eine gemeinsame Lösung zu finden.

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