Kartellamt prüft Übernahme von DSD durch Remondis

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Das Bundeskartellamt in Bonn wird die Übernahme des Grünen Punktes durch Remondis prüfen. DSD und Deutschlands führender Entsorger hatten am 19. November gemeinsam einen Antrag auf Rückverweisung bei der EU-Wettbewerbskommission gestellt. Brüssel hat die Prüfung gestern ganz an Deutschland verwiesen.

Bereits am 5. Dezember hatte das Bundeskartellamt der Kommission mitgeteilt, dass Deutschland der beantragten Verweisung zustimmt. Der geplante Zusammenschluss muss nun beim Bundeskartellamt angemeldet werden. Die Bonner Wettbewerbshüter sprechen von einem „großen Fall“. Erwartet wird eine vertiefte Prüfung, die bis zum Frühsommer dauern könnte.
Remondis und die DSD-Gesellschafter hatten im September den Kaufvertrag unterzeichnet. Remondis will rückwirkend zum 1. Januar 2018 Deutschlands größten Betreiber eines Dualen Systems für einen Kaufpreis von knapp unter 150 Mio € vollständig übernehmen. DSD gehört bislang den Investoren Bluebay (55 Prozent) und HIG Capital (25 Prozent) sowie zu rund 20 Prozent dem bisherigen Management um Geschäftsführer Michael Wiener.
Kommunale und mittelständische Entsorger hatten die Übernahme massiv kritisiert. Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) befürchtet eine deutliche Verschlechterung der Wettbewerbssituation und steigende Preise. Der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) sieht durch die Fusion die mittelständische Entsorgungswirtschaft gefährdet und befürchtet eine „neue Runde in dem knallharten Verdrängungswettbewerb von Remondis gegenüber mittelständischen Unternehmen".

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