Kartellamt genehmigt Arcelor-Mittal Übernahme des Schrottrecyclers Riwald

Von deutscher Seite gibt es keine kartellrechtlichen Bedenken gegen die vom Stahlkonzern Arcelor-Mittal geplante Übernahme der Riwald-Gruppe. Das Bundeskartellamt erteilte vor wenigen Tagen die Freigabe für den Anteils- und Kontrollerwerb des niederländischen Schrottrecyclers, der auch eine deutsche Tochtergesellschaft hat.

Zunächst nur von niederländischen Medien berichtet, gab Arcelor-Mittal letzte Woche die Übernahme des 1989 gegründeten Familienunternehmens mit Standorten in Almelo und Beverwijk offiziell bekannt. Der Stahlkonzern übernehme ein hochmodernes Recyclingunternehmen, das 2021 rund 330.000 Tonnen Eisenschrott verarbeitet habe, heißt es. Das Material beziehe Riwald dabei von einer Vielzahl von Lieferanten, darunter OEMs und andere Industriekunden, Abbruchunternehmen, Händler, Autodemontagebetriebe sowie regionale und nationale Behörden.

Für Arcelor-Mittal bedeutet die Übernahme von Riwald bereits die dritte in diesem Jahr getätigte Akquisition im Recyclingbereich. So hat der Konzern im Mai drei Gesellschaften der Alba International Recycling GmbH in Deutschland übernommen. Ebenfalls im Frühjahr kaufte Arcelor-Mittal den schottischen Recycler John Lawrie Metals. Zusammen mit Riwald verarbeiteten diese drei Unternehmen den Angaben zufolge im letzten Jahr über eine Mio Tonnen Stahlschrott.

Laut Geert Van Poelvoorde, CEO von Arcelor-Mittal Europe, unterstreichen die Übernahmen die „wichtige Rolle, die Stahlschrott bei unseren Bemühungen um eine Dekarbonisierung spielen kann, um unser Ziel zu erreichen, die Kohlenstoffintensität des von uns in Europa produzierten Stahls bis 2030 um 35 Prozent zu senken“.

Auch wenn es letztlich die verschiedenen von Arcelor-Mittal entwickelten und eingesetzten kohlenstoffarmen Stahlerzeugungstechnologien seien, die den Konzern zu seiner angestrebten CO2-Neutralität bis 2050 führen werden, arbeite man angesichts der dringenden Notwendigkeit, in diesem Jahrzehnt Fortschritte zu erzielen, hart daran, an allen Fronten voranzukommen. „Daher kommt der Sicherung des Zugangs zu den Rohstoffen – Stahlschrott und direkt reduziertes Eisen –, die für eine kohlenstoffarme Stahlerzeugung erforderlich sind, eine sehr wichtige Rolle zu“, so Van Poelvoorde.

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