Kalihalde bei Wathlingen kann bedeckt und begrünt werden

Die Halde des in den 1990er Jahren stillgelegten Kalisalz-Bergwerks bei Wathlingen im Kreis Celle kann jetzt mit einer Deckschicht versehen und danach begrünt werden. Wie das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am Montag bekanntgab, liegt der zugehörige Zulassungsbeschluss vor. Das Vorhaben war 2017 von der K+S Baustoffrecycling GmbH (K+S) beantragt worden.

Den Plänen zufolge sollen die aufgetürmten Rückstände aus dem früheren Kaliabbau möglichst rasch mit „nicht gefährlichem Boden- und Bauschuttmaterial“ abgedeckt werden, ehe sich darüber eine etwa drei Meter dicke Rekultivierungsschicht aus gänzlich unbelastetem Erdreich auftragen lässt. Zum Vorhaben gehört auch die Einrichtung einer Bauschuttrecyclinganlage, hieß es. Jährlich sollen rund 600.000 Tonnen nicht gefährlicher Bauschutt und Bodenmaterialien angenommen und verwertet werden. Die auf einer von einem Haldenrandgraben umgebene Fläche umfasst rund 25,1 Hektar.

Das LBEG will die Prozesse an der Halde regelmäßig untersuchen. Wie mit dem Gelände um das ehemalige Bergwerk umgegangen werden soll, war in der Region südlich von Celle lange umstritten. Der Ex-Betreiber – der Kasseler Bergbaukonzern K+S – hatte 2017 eine Nachnutzung beantragt. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens prüfte das LBEG die Umweltfolgen, es liefen Vermittlungsgespräche mit Bürgern, Kommunen und dem Umweltverband BUND. Es gab auch den Vorschlag, die 11,5 Mio Kubikmeter Abraum zurück ins Bergwerk zu bringen – der Platz unter Tage hätte nach Angaben der Behörde aber nicht gereicht.

Die Abdeckung und Begrünung soll verhindern, dass Niederschläge das Salz auflösen, so dass dieses absickert und das Grundwasser belastet. Die nun beschlossenen Schritte sind für zunächst 22 Jahre genehmigt. Zudem müssen „Vermeidungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen“ für den Naturschutz umgesetzt werden.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) nannte die Abdeckung laut LBEG „sinnvoll und richtig“, es dürfte in den nächsten Jahren jedoch zu deutlich mehr Verkehr durch Lastwagen in der Gegend um die Halde kommen. „Mir ist wichtig, dass wir so schnell wie möglich und auch nach Aufnahme des Betriebes in Wathlingen intensiv an der Verkehrsthematik arbeiten“, erklärte er.

„Das bisherige Verfahren einschließlich der Mediation hat gezeigt, dass sich die Umweltbilanz durch das Vorhaben signifikant verbessern wird. Eine abgedeckte und begrünte Halde wird das Auflösen von Salz weitgehend verhindern und damit das Grundwasser kaum noch belasten“, so LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. (dpa/eigener Bericht)

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