Joint Venture von H&M und Remondis heißt Looper Textile

Wie bereits kurz vor Ende letzten Jahres berichtet, haben die schwedische Modekette H&M und Remondis ein Joint Venture gegründet zur Sammlung, Sortierung und zum Verkauf nicht mehr benötigter Kleidungsstücke und Textilien. Nach einer aktuellen Mitteilung von H&M werde das nach schwedischem Recht gegründete Joint Venture unter „Looper Textile Co.“ firmieren und eigenständig agieren. Daran halten die H&M-Gruppe und Remondis jeweils 50 Prozent.

Looper Textile habe sich zum Ziel gesetzt, ein bevorzugter Rohstofflieferant für Unternehmen und Innovatoren zu werden, die sich mit dem Wiederverkauf und dem Recycling von Textilien beschäftigen. Das Joint Venture wird laut H&M seine Aktivitäten in Europa aufnehmen, im Laufe des Jahres sollen etwa 40 Mio Kleidungsstücke einer hochwertigen Verwertung zugeführt werden. Das Unternehmen plane Innovationen im Bereich der Textilsammlung und -sortierung, etwa durch die Erprobung neuer Sammelsysteme und die Einführung automatisierter Sortiertechnologien wie die Nahinfrarotsortierung, aber auch durch die Zusammenarbeit mit Partnern in den Bereichen Wiederverwendung und Recycling.

„Heute werden in der EU weniger als 40 Prozent der Altkleider gesammelt. Folglich landen 60 Prozent der gebrauchten Textilien direkt im Abfall. Durch den Aufbau von Infrastrukturen und Lösungen für die Sammlung und Sortierung hoffen wir, der Kreislaufwirtschaft einen Schritt näher zu kommen und so die CO2-Belastung zu minimieren und die Ressourceneffizienz zu verbessern“, so Emily Bolon, CEO von Looper Textile Co. Mit der Gründung dieses eigenständigen Joint Ventures beteilige sich die H&M-Gruppe direkter an der Entwicklung der Infrastruktur, die notwendig ist, um den Mode-Kreislauf zu schließen.

Dabei sei die H&M-Gruppe nach eigenen Angaben das erste Modeunternehmen gewesen, das 2013 weltweit eine Initiative zum Sammeln von Kleidungsstücken gestartet hatte und über ihren Investmentarm H&M CO:LAB in Unternehmen investierte, die Technologien für das Textilrecycling entwickeln. Remondis wiederum verfüge „über unschätzbares Know-how bei der Bereitstellung von Sammel- und Sortierlösungen in großem Maßstab“.

„Wir sind überzeugt, dass der textile Kreislauf aufgrund seiner hohen Komplexität nur mit vertrauensvollen, innovativen und gleichgesinnten Partnern entlang der Wertschöpfungskette geschlossen werden kann und freuen uns, mit H&M den perfekten Partner dafür gefunden zu haben," so Marc Schubert, Geschäftsführer von Remondis, zur Bedeutung der neuen Partnerschaft.

Wie berichtet hat das Joint Venture die Freigabe seitens der EU-Kommission erhalten. Nach Einschätzung der Wettbewerbsdirektion der EU-Kommission wirft die Transaktion angesichts der begrenzten Aktivitäten des Gemeinschaftsunternehmens im Europäischen Wirtschaftsraum keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf. Das Vorhaben wurde bereits Ende letzten Jahres im Rahmen des vereinfachten Fusionskontrollverfahrens über einen Zeitraum von fast vier Wochen geprüft.

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