ITAD: Müllverbrennungsanlagen könnten ein Drittel der Bevölkerung mit Wärme versorgen

Müllverbrennung könnte 14 Prozent der russischen Erdgasimporte ersetzen

Die thermische Abfallverwertung in Deutschland hat das theoretische Potenzial, über 27 Mio Menschen in Deutschland und damit etwa ein Drittel der Bevölkerung mit Wärme zu versorgen. Das sagte der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland (ITAD), Carsten Spohn, beim Kasseler Abfallforum in der dieser Woche. Umgerechnet in Gasäquivalenten könnten die Anlagen rund 6,5 Mrd Kubikmeter liefern und damit etwa 14 Prozent der russischen Gasimporte substituieren. Im Jahr 2020 hat Deutschland nach Angaben des Verbandes fast 48 Mrd Kubikmeter Erdgas aus Russland importiert.

Die Angaben sind allerdings als ein theoretisches Potenzial zu verstehen, das so nur unter bestimmten Bedingungen möglich ist, die zumindest derzeit nicht existieren. So erfolgten die Berechnungen der ITAD unter der Annahme, dass die Stromerzeugung in Deutschland vollständig klimaneutral erfolgt und das Netz auch den Eigenbedarf der Müllverbrennungsanlagen in Deutschland deckt. Darüber hinaus erfolgten die Berechnungen unter der theoretischen Annahme, dass die MVA ausschließlich Fernwärme liefern und damit keinen Prozessdampf an Industriebetriebe. Die Fernwärme aus der thermischen Abfallverwertung wäre in diesem Szenario also maximal ausgebaut und auch Wärmepumpen in der Abgasreinigung leisten ihren Beitrag zur Wärmeversorgung. Unter diesen Bedingungen wären die Müllverbrenner in Deutschland in der Lage, sich bei der Energieerzeugung vollständig auf die Versorgung der Bevölkerung mit Fernwärme zu konzentrieren....

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