Abfall- und Recyclingtechnikanbieter erwarten steigenden Auftragseingang und höhere Umsätze

Die im Abfall- und Recyclingbereich tätigen Anlagenhersteller erwarten in diesem Jahr gute Geschäfte. Insbesondere die vollen Auftragsbücher sorgen für einen optimistischen Ausblick der Branche. So erwartet der Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik im VDMA sowohl beim Auftragseingang als auch bei den Umsätzen ein Plus von über vier Prozent für 2022.

„Das Jahr 2021 war stark geprägt durch Störungen der Lieferketten. Diese Lieferverzögerungen gilt es nun aufzuholen, ein hohes Auftragspolster hilft uns dabei“, erklärte der Fachverbandsvorsitzende Michael Ludden.

Die konjunkturelle Belebung im Umwelttechnikbereich, der Anstieg des Ölpreises und Preissteigerungen für Recyclingprodukte sowie das grundsätzlich gestiegene Umweltbewusstsein und strengere gesetzliche Vorgaben führen aus Sicht des Verbandes zu einer erhöhten Investitionsbereitschaft in Recyclingtechnologie. „Für das Gesamtjahr rechnen wir nicht nur für den Auftragseingang, sondern auch für den Umsatz mit einem Plus von 4,3 Prozent“ so Ludden, der auch hofft, „einen Puffer bis in das kommende Jahr mitzunehmen“.

Kapazitäten bei Anlagenbauern zu 95 Prozent ausgelastet

Für das abgelaufene Jahr hatte der VDMA den Umsatz der Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnik zuletzt auf 2,9 Mrd € geschätzt. Im Jahr davor waren es rund 2,8 Mrd €.

Schon im ersten Quartal des laufenden Jahres habe sich ein positiver Verlauf der Auftragseingänge abgezeichnet, berichtet der Verband weiter. Die Reichweite der Kundenaufträge beziffert der VDMA aktuell auf durchschnittlich 7,8 Monate. Die Kapazitätsauslastung der Branche liege weiterhin auf sehr hohem Niveau. Mit 95 Prozent bleibe der Wert aber drei Prozentpunkte hinter dem Vorjahreswert zurück.

Markt für mobile Maschinen wächst besonders stark

Der gute Umsatz und Auftragseingang seien stark durch das Segment der mobilen Maschinen geprägt, betont die Geschäftsführerin des Fachverbandes, Sarah Brückner. „Hier haben die Hersteller das tiefe Tal des Vorjahrs verlassen können und eine rasante Aufholjagd hingelegt.“ Sorgen bereiten dem Verband allerdings die Lieferschwierigkeiten besonders bei Stahl und Elektronikkomponenten. „Dies führt zu längeren Lieferzeiten und zu stark steigenden Einkaufspreisen und sind bei aller Zuversicht eine echte Herausforderung für die Branche“, ergänzt Brückner.

Außerdem suchten die Anlagenbauer verstärkt nach Personal. Fünf von sieben befragten Unternehmen wollen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, heißt es. Die restlichen 29 Prozent wollen ihren Personalbestand zumindest halten. Aktuell sind laut VDMA rund 10.150 Beschäftigte in der Branche tätig.

Drei Viertel des Absatzes bleiben in Europa

Die aktuell gute Auftragslage der Abfall- und Recyclingtechnikanbieter wird dabei vor allem von der starken Inlandsnachfrage getrieben. Für das aktuelle Jahr rechnet der Verband hier mit einem Wachstum auf 31 Prozent der Gesamtnachfrage.

Mit einem Anteil von rund 60 Prozent bleibt die EU der wichtigste Abnehmermarkt für die deutsche Abfall- und Recyclingtechnik. Auf Großbritannien entfallen weitere sechs Prozent und auf die restlichen europäischen Märkte rund zehn Prozent. Somit habe das gesamteuropäische Geschäft gegenüber dem Vorjahr noch einmal um rund fünf Prozentpunkte zugelegt, berichtet der Verband weiter.

Dahinter folgen Nordamerika mit einem Exportanteil von acht Prozent und Asien mit sechs Prozent. Die Exporte in die Region Naher und Mittlerer Osten haben einen Anteil von knapp vier Prozent, die Lieferungen nach Südamerika machen weniger als drei Prozent aus. Insgesamt habe sich die Exportquote der Branche um zwei Prozentpunkte auf 69 Prozent erhöht.

 

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