Heidelberg Materials übernimmt Berliner Baustoffrecycler RWG

Der Baustoffkonzern Heidelberg-Cement stärkt mit einer weiteren Übernahme sein Recyclinggeschäft. Der Konzern, der seit kurzem unter dem neuen Markennamen Heidelberg Materials aktiv ist, erwirbt über die Tochterfirma Heidelberger Sand und Kies GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 100 Prozent der Anteile an der Berliner RWG I Holding GmbH. Verkäufer ist die Münchner Investmentgesellschaft Adcuram. Mit einem Abschluss des Verkaufs, der noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung steht, wird für das erste Quartal 2023 gerechnet. Über den Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.

Nach Angaben der im Privatbesitz befindlichen Adcuram Group, die die RWG Holding vor drei Jahren im Rahmen einer Nachfolgelösung übernommen hat, zählt RWG zu den führenden Unternehmen im Bereich Abbruch und Baustoffrecycling. An drei Standorten in Berlin beschäftigt RWG insgesamt 250 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von mehr als 50 Mio €.

Heidelberg Materials will mit der Übernahme sein Angebot an zirkulären Materialien stärken, um so den steigenden Bedarf an nachhaltigen Baustoffen zu decken. Die drei gut gelegenen, modernen Recyclingzentren von RWG seien ausgezeichnete Ergänzungen der bestehenden Aktivitäten des Heidelberger Baustoffkonzerns im Großraum Berlin. Die Aufbereitung von Betonabbruch werde es unter anderem ermöglichen, rezyklierten Gesteinskörnungen verstärkt Vorrang vor Primärrohstoffen einzuräumen und im Großraum Berlin Transportbeton mit hohem Recyclinganteil anzubieten.

„Mit der Übernahme von RWG stärken wir unsere Aktivitäten rund um die Kreislaufwirtschaft deutlich“, so Dominik von Achten, Vorstandsvorsitzender der Heidelberg-Cement AG. „Wir wollen bis 2030 für die Hälfte unserer Betonprodukte zirkuläre, also kreislauffähige, Alternativen anbieten. Die Verwertung von Baustoffen und Betonrecycling leisten hier einen wesentlichen Beitrag und sind entscheidend, um unsere ehrgeizigen Nachhaltigkeits- und CO2-Reduktionsziele zu erreichen. RWG ist mit seinem Know-how und seinen Anlagen in Berlin das ideale Unternehmen zur Ergänzung unseres Portfolios am deutschen Markt.“

Im Frühjahr dieses Jahres hatte die Konzerntochter Heidelberger Sand und Kies GmbH bereits die Normkies GmbH übernommen. Die in Zwickau ansässige Unternehmensgruppe ist ebenfalls unter anderem in den Bereichen Abbruch und Baustoffrecycling tätig. Auf EUWID-Nachfrage erklärte  Heidelberg Materials, das Thema Kreislaufwirtschaft auch künftig forcieren zu wollen. Weitere Übernahmen werden nicht ausgeschlossen.

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