Heidelberg Materials mit weiterer Übernahme im Recycling- und Abbruchbereich

Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials baut seine Aktivitäten in den Bereichen Abbruch und Baustoffrecycling weiter aus. Heute gab das Unternehmen die Übernahme der Heilbronner SER-Gruppe bekannt. Mit einem Jahresumsatz von rund 50 Mio € und über 220 Mitarbeitern an drei Standorten sei SER Marktführer im Großraum Heilbronn, teilte der früher als Heidelberg Cement AG agierende Konzern mit. Der Abschluss des Verkaufs wird für das erste Quartal erwartet. Über den Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.

Die SER – Sanierung im Erd- und Rückbau GmbH gehört bisher den drei gleichberechtigten Eigentümern Herbert F. Röger, Gerhard Röger und Michael Wiener und ging aus der 1992 gegründeten R & W GbR hervor. Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von rund 1,2 Mio €.

„Mit Heidelberg Materials ist es uns gelungen, einen strategischen Partner zu finden, der unser Unternehmen mit den Möglichkeiten eines DAX-Konzerns innovativ und sicher in die Zukunft führen wird“, so CEO Herbert Röger. „Mit unserer ab 2016 konsequent umgesetzten Strategie in die Kreislaufwirtschaft für mineralische Reststoffe haben wir gezeigt, dass sich Nachhaltigkeit und Wachstum nicht ausschließen“, ergänzte der frühere DSD-Chef Michael Wiener.

Die Akquisition der SER-Gruppe sei Teil der Strategie, einen Kreislauf über alle Geschäftsbereiche zu entwickeln, um so eine vertikale Integration bei Sand und Kies, Beton und Zement zu erreichen, teilte Heidelberg Materials weiter mit. So soll beispielsweise künftig bei der Betonherstellung dem Einsatz von rezyklierten Materialien Vorrang gegenüber Primärrohstoffen gegeben werden. „Dies schont nicht nur die natürlichen Ressourcen, sondern ermöglicht uns auch, neue Geschäftsfelder zu entwickeln und selbst als Anbieter mit neuen Produkten und Dienstleistungen im Recyclingmarkt aktiv zu werden“, sagt Christian Knell, Sprecher der Geschäftsleitung von Heidelberg Materials in Deutschland. Die beiden Geschäftsfelder Gleisschotter und Bergversatz der SER-Gruppe stellten hierbei eine weitere Ergänzung des Portfolios dar.

„Die SER-Gruppe passt aufgrund ihrer Baustoffrecycling-Kompetenz optimal zu uns. Mit der Aufbereitung von Gleisschotter können wir zudem weitere Volumen für die Herstellung rezyklierter Gesteinskörnungen und deren Verwendung in der Baustoffindustrie bereitstellen und so der Nachfrage nach nachhaltigen Baustoffen im Großraum Heilbronn gerecht werden“, ergänzte der Geschäftsführer von Heidelberger Sand und Kies, Stefan Heger.

Heidelberg Materials hatte zuletzt bereits mehrere Übernahmen im Bereich Baustoffrecycling vollzogen. So wurde mit Wirkung zum Jahreswechsel die Berliner RWG Holding übernommen. Zuvor hat der Konzern bereits die in Zwickau ansässige Normkies-Gruppe erworben. Und auch der britische Baustoffrecycler Mick George Group aus Huntingdon in der Grafschaft Cambridgeshire soll künftig zum Konzern gehören.

Heidelberg Materials kooperiert mit Reithelshöfer beim Baustoffrecycling

Außerdem gab die Tochter Heidelberger Sand und Kies GmbH diese Woche eine Kooperation mit dem bayerischen Erdbauunternehmen Reithelshöfer beim Baustoffrecycling im Raum Nürnberg bekannt. Ziel der Zusammenarbeit sei es, rezyklierte Gesteinskörnungen hochwertig zu verwerten, indem diese als Zuschlagsstoffe im Beton eingesetzt werden, erläuterte der badische Konzern.

Perspektivisch soll dabei ein ganzheitliches Baustoffrecyclingkonzept umgesetzt werden. Die beiden Unternehmen möchten den Kunden eine Komplettlösung offerieren. Zusammen könne man Dienstleistungen vom Rückbau über das Recycling bis hin zur Verwendung des Rezyklats im Beton und der Lieferung von ressourcenschonendem Beton anbieten, betonte Heidelberg Materials. Durch die gebündelten Kompetenzen der beiden Unternehmen sollen natürliche Ressourcen geschont sowie durch optimierte Transportwege auch CO2-Emissionen eingespart werden.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -