Handy-Reparatur häufig wirtschaftlich unrentabel

Nach einer Erhebung der Verbraucherzentrale Bundesverband (vbzv) lassen sich Handys oft nur teuer reparieren. Für einen Display-Austausch werden demnach bei günstigen Modellen 42 Prozent bis 73 Prozent des Neupreises fällig. Das geht aus einer Studie hervor, in der 345 Reparatur-Angebote geprüft wurden.

Viele lassen ihr defektes Handy nicht reparieren. Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen sagten 47 Prozent der Smartphone-Besitzer, an deren Gerät in den letzten 24 Monaten ein Defekt aufgetreten war, dieses nicht reparieren zu lassen. Von ihnen gibt knapp die Hälfte an, dass dies zu teuer gewesen wäre. Häufig lohnt sich eine Reparatur finanziell nur bei höherpreisigen Geräten, so die Verbraucherzentrale.

Die Verbraucherzentralen drücken beim geplanten „Recht auf Reparatur“ aufs Tempo. „Für die Verbraucher wäre ein Recht auf Reparatur tatsächlich ein Fortschritt“, sagte die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverband, Ramona Pop, in Berlin. „Viele wünschen sich, dass die Geräte länger halten - und nicht kurz nach dem Ende der Gewährleistung kaputt gehen, wie das häufig der Fall ist.“

„Damit Reparaturen eine gute Option für kaputte Geräte sind, müssen sie auch finanziell Sinn ergeben“, fügte Pop hinzu. Des Weiteren könne eine Senkung der Mehrwertsteuer die Kosten für Reparaturdienstleistungen reduzieren.

Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte angekündigt, defekte Handys oder andere Produkte solle man künftig leichter reparieren lassen können. Das Vorhaben eines „Rechts auf Reparatur“ ist bereits im Koalitionsvertrag der Ampelparteien verankert.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betonte Anfang der Woche die Bedeutung von Recycling. Insbesondere Handys und Batteriematerialien würden voller wichtiger Rohstoffe stecken und müssten besser recycelt werden .(dpa / Eigener Bericht)

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