Handel und Industrie werden den dualen Systemen kein Geld für einen Fonds zur Finanzierung einer Deckungslücke in Höhe von etwas über 50 Mio € geben. Wie Markenverband und Handelverband gestern Abend informierten, gebe es zwar eine einhellige Zustimmung für den Erhalt des privatwirtschaftlichen Systems in seiner jetzigen Form aus Industrie und Handel.
Doch das Modell individueller Unternehmens-Darlehen halten Marken- und Handelsverband für zu komplex. Auch die Höhe der benötigten Summe würde möglicherweise einer zeitnahen Umsetzung dieser Fondslösung entgegenstehen.
Handel und Industrie schlagen den dualen Systemen eine alternative Finanzierungsoption vor, die die notwendige Liquidität des dualen Systems in der zweiten Jahreshälfte einfacher und schneller gewährleisten könnte: „Wir schlagen eine Finanzierung durch externe Finanzinstitute, möglicherweise der Kreditanstalt für Wiederaufbau, vor, die etwa durch unternehmensindividuelle Bürgschaften gesichert wird, falls dies notwendig ist. Diese Bürgschaften könnten durch Unternehmen aus Industrie und Handel eingebracht werden“, heißt es in einem Brief an die Systembetreiber
Die Bereitschaft für Bürgschaften wollen Handel und Industrie an Bedingungen knüpfen. So müsse Klarheit über den tatsächlichen Finanzierungsbedarf für das Jahr 2014 basierend auf einer detaillierten nachvollziehbaren Berechnung geschaffen werden. Zudem soll es ab Oktober 2014 einen einheitlichen Wirtschaftsprüfer für alle dualen Systeme geben. Eine weitere Bedingung ist die Vorlage eines abgestimmten Vertragswerkes für ein transparentes und missbrauchsresistentes Mengenclearing der Dualen Systeme.