Hälfte der Bürger lässt defekte Smartphones reparieren

Etwa jeder zweite Verbraucher in Deutschland lässt sein Smartphone im Falle eines Defektes reparieren. Darauf deutet zumindest eine aktuelle Umfrage des Digitalverbandes Bitkom hin. Bei der repräsentativen Umfrage von Bitkom Research sprachen sich außerdem fast 70 Prozent der mehr als 1.000 Befragten für einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Reparaturdienstleistungen aus.

Von den Befragten hat knapp ein Viertel einen Schaden schon einmal durch den Hersteller reparieren lassen. Weitere 19 Prozent haben die Reparatur-Dienste des Händlers in Anspruch genommen und neun Prozent gaben die Geräte zur Reparatur in eine spezialisierte Werkstatt, berichtet Bitkom weiter. Etwa zehn Prozent haben auch schon einmal einen Schaden selbst repariert.

Als Gründe für den Verzicht auf die Reparatur eines defekten Gerätes hätten die Befragten vor allem auf die hohen Kosten verwiesen, so der Digitalverband. So sagten fast drei Viertel, dass ihnen die Reparatur zu teuer gewesen sei. Etwas mehr als die Hälfte wollte sich zudem ohnehin ein neues Gerät kaufen und 44 Prozent hätten eine Reparatur als zu kompliziert empfunden. Für 31 Prozent hätte die Reparatur zu lange gedauert und bei 23 Prozent sei der Schaden nicht reparierbar gewesen.

Die Tatsache, dass sich sieben von zehn Befragten für steuerliche Erleichterungen bei der Gerätereparatur aussprechen, nimmt Bitkom als Anlass, sich für eine entsprechende Anreizsetzung auszusprechen. „Wer Reparaturen von Geräten fördern will, muss die richtigen Anreize setzen. Eine Mehrwertsteuersenkung auf Ersatzteile und Reparaturdienstleistungen für IT-Hardware wie Smartphones und Laptops ist ein solcher Anreiz, der direkt und unmittelbar wirkt“, so Verbandsgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Reparaturen stellen aus Sicht des Verbandes aber nur eines von vielen Instrumenten einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie dar. Wichtig sei unter anderem auch eine Förderung der Nutzung wiederaufbereiteter Geräte, so genannte Refurbished-IT. „Wir müssen in Deutschland und Europa weniger Müll und Elektroschrott erzeugen – so viel ist sicher. Für elektronische und digitale Geräte wie Tablets, Smartphones oder Laptops gilt: Je länger diese Produkte genutzt werden, desto nachhaltiger sind sie in der Regel“, betont Rohleder.

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