Großbiogasanlage in Velen hat neue Eigentümer

Nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens der NDM Naturwertstoffe GmbH firmiert das Unternehmen nun als Bioenergie Velen GmbH und fokussiert sich auf die Biomethan-Produktion aus Wirtschaftsdünger. Zudem hat das Unternehmen neue Eigentümer: Einerseits Landwirte, die vorher schon an der Anlage in Nordvelen im Kreis Borken beteiligt waren, außerdem Unternehmen der Odas, Reterra West, Agravis und der Stadtwerke Lünen, teilte Remondis mit. Die beteiligten Landwirte sichern zukünftig die Grundversorgung der Anlage mit Inputstoffen ab.

„Das langfristige Ziel ist weiterhin, durch intelligente Nutzung von Wirtschaftsdüngern Synergien zwischen den Veredelungsregionen speziell im westlichen Münsterland und der Energiewirtschaft zu erzielen. So können wir im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgedankens erneuerbare Energie unabhängig von Wind und Wetter bereitstellen“, erklärte Marc Heckelt (Reterra West), gemeinsam mit Hendrik Eping (Odas) neuer Geschäftsführer der Bioenergie Velen GmbH.

Deshalb sollen dort jährlich bis zu 200.000 Tonnen Wirtschaftsdünger in Form von Gülle und Mist vergoren werden. Das Rohbiogas wird auf Erdgasqualität aufbereitet und in das öffentliche Netz der Thyssengas GmbH eingespeist. Vorrangig soll das Biomethan im Kraftstoffmarkt eingesetzt werden. Als sogenannter fortschrittlicher Kraftstoff soll das klimaneutrale Biomethan einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung unter anderem des Schwerlastverkehrs und der Schifffahrt beitragen.

Es wird aber noch eine Weile dauern, bis die Anlage ihren Betrieb aufnehmen kann. Die BImSch-Genehmigung durch die Bezirksregierung wird Remondis zufolge im Laufe dieses Jahres erwartet. Mit vorbereitenden Erdarbeiten auf dem Gelände solle im Frühjahr 2023 begonnen werden, denn für die Realisierung des neuen Konzepts seien umfangreiche Umbauten auf der Anlage erforderlich. So müssten unter anderem neue Fermenter zur Erweiterung der Gärstrecke errichtet werden.

Auch für Aufbereitung und Einspeisung des Biomethans sowie für den Netzanschluss seien zusätzliche Arbeiten notwendig. „Aktuell rechnen wir mit einer Inbetriebnahme zum Ende des Jahres 2024“, nannte Hendrik Eping einen ungefähren Zeitrahmen.

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