Greyfield Group will Gipskartonplatten wiederverwenden

Das auf das Bauen im Bestand spezialisierte Immobilienunternehmen Greyfield Group hat zur Wiederverwendung von gebrauchten Gipskartonplatten die Re-Unit GmbH gegründet. Ziel sei es ein, klimataugliches Serienprodukt anzubieten und zudem ein Netzwerk zur Verbreitung seines sogenannten „Ernte“- und Aufbereitungsverfahrens aufzubauen. Mit der Ecosoil Holding aus Senftenberg konnte schon ein Partner aus der Entsorgungsbranche gewonnen werden.

„Eine Wiederverwendung von Bauprodukten ist für uns der nächste logische Schritt, da wir so den Fokus nicht nur auf den Gebäudebestandserhalt setzen, sondern diesen mit dem Erhalt bereits gebrauchter Produkte kombinieren“, so Timm Sassen, Gründer und CEO der Greyfield Group. Mitgeschäftsführerin Sarah Schuhmann, die als Werksstudentin mit ihrer Masterthesis die Grundlagen zur Wiederverwendung von Gipskartonplatten erarbeitet hat, ergänzte: „Der Gebrauch bereits genutzter Produkte soll selbstverständlich werden. Das ist uns jetzt gelungen.“

Das Potenzial für die Greyfield-Geschäftsidee ist dabei enorm. Schuhmanns Berechnungen zufolge fallen jährlich rund 36 Mio Gipskartonplatten als Abfall an, die in sechs Mio Gebäuden wiederverwendet werden könnten, verbunden mit einer CO2-Einsparung von etwa 130.000 Tonnen.

Das von Re-Unit zum Patent angemeldete Verfahren sieht das so genannte Ernten der verbauten Gipskartonplatte (GKP) aus der Wand, ihre Aufarbeitung sowie den Einbau vor. Der Produktstatus der Platte bleibt laut Greyfield während des Verfahrens erhalten. Die Prüfung erfolge durch die Materialprüfanstalt Braunschweig.

Die so genannte „re:GKP“ gibt es laut Greyfield in standardisierten Einheitsgrößen. Jede Platte passe auf das konventionelle Ständewerk, sei auf Schadstoffe geprüft, erhalte sowohl ein Datenblatt, das über den gesamten CO2-Fußabdruck Auskunft gibt als auch eine Registrierung mit individuellen Angaben zu unter anderem Ernte-, Aufbereitungs- sowie Lagerprozessen für eine Rückverfolgbarkeit. Der Plattenpreis gleiche dabei dem einer Primärplatte.

„Darüber hinaus sehen wir auch eine Lizenz-Vergabe vor, die bei uns angefragt werden kann, wenn man selber Platten vor Ort herstellen möchte. Partner unseres Netzwerkes können aber auch nicht lizensierte Unternehmen werden, wie Eigentümer von Gipskartonquellen oder konstante Abnehmer von vereinbarten re:GKP-Kontingenten“, erläutert Schuhmann. Das Unternehmen sei offen für Gespräche mit potenziellen Projektentwicklern, Trockenbauern, Planern sowie mit Abbruch-, Sanierungs- und Entsorgungsunternehmen.

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