Gießerei Meuselwitz will DK-III-Deponie Phönix ausbauen

Die Meuselwitz Guss Eisengießerei GmbH (MGE) will die von ihr betriebene Deponie Phönix-Ost im Landkreis Altenburger Land erweitern. Auf einer Fläche von vier Hektar soll ein zusätzliches Ablagerungsvolumen von 690.000 Kubikmetern für Abfälle der Deponieklasse III entstehen. Der beim Thüringer Landesumweltamt eingereichte Antrag auf Planfeststellung liegt seit letzter Woche zur Einsichtnahme aus. Die Frist zur Abgabe von Einwendungen endet am 20. April.

Die DK-III-Deponie Phönix-Ost dient als „Betriebsdeponie“ zur Einlagerung von Gießereiabfällen aus der Produktion der MGE am Standort Meuselwitz sowie weiterer Gießereistandorte des Mutterkonzerns DIHAG. Anfang 2021 verfügte die Deponie über ein Restvolumen von knapp 80.000 Kubikmetern. Ausgehend von den derzeitigen Abfallaufkommen der MGE von jährlich rund 6.500 Kubikmetern und den genehmigten Einlagerungen der anderen DIHAG-Standorte von bis zu 4.500 Kubikmetern pro Jahr ergibt sich eine Restlaufzeit von ca. sieben Jahren. Wird das erhöhte Erfordernis zum Einsatz von Deponieersatzbaustoffen zur standsicheren Böschungsgestaltung oder zur Verbesserung der Oberflächenbefahrbarkeit mit berücksichtigt verkürzt sich die Restlaufzeit ohne Erweiterung auf lediglich viereinhalb Jahre.

Laut dem vom Ingenieurbüro BIT Tiefbauplanung erstellten Planfeststellungsantrag besteht für die MGE damit die zwingende Notwendigkeit zur Schaffung weiteren Ablagerungsvolumens in Meuselwitz, zumal es in Thüringen keine anderen DK-III-Deponien für die Entsorgung der bei der MGE anfallenden Gießereiabfälle gebe. Die nächste zur Verfügung stehende Untertagedeponie der Klasse IV in Sondershausen sei knapp 150 Kilometer entfernt. Ein Transport hierhin sei wirtschaftlich unzumutbar und wäre mit einer Erhöhung der Emissions- und Immissionsbelastung verbunden. Komme der Ausbau der Deponie Phönix-Ost nicht, würde dies sowohl das Aus der MGE-Produktion am Standort Meuselwitz als auch der übrigen DIHAG-Standorte in Sachsen und Thüringen bedeuten, argumentiert BIT.

Die beantragte Deponieerweiterung umfasst sechs Bauabschnitte verteilt auf zwei Ausbaustufen. Inklusive des bestehenden Restvolumens soll in der ersten Ausbaustufe eine Verfüllkapazität von rund 350.000 Kubikmetern geschaffen werden, was laut Unterlagen eine Entsorgungssicherheit von 20 Jahren garantieren könnte. Bei Notwendigkeit würde danach der stufenweise weitere Ausbau um 340.000 Kubikmeter erfolgen, so dass sich insgesamt eine Restlaufzeit von 39 Jahren ergibt. Die Baukosten der Deponieerweiterung werden in Summe auf rund 10,7 Mio € netto veranschlagt.

Die umfangreichen Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren sind hier abrufbar.

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