Gefängnisinsassen sammeln Pfandflaschen für kranke Kinder

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In Hannover sammeln aktuell Häftlinge der Justizvollzugsanstalt Pfandflaschen, deren Erlös an kranke Kinder gespendet wird. Darüber hatten diverse Medien Ende Januar berichtet.

Die Gefängnisinsassen sammelten in den vergangenen drei Monaten im Gefängnishof Leergut und wollen das Geld nun der Palliativstation der Medizinischen Hochschule (MHH) für sterbenskranke Kinder spenden. Etwa 660 € sind bisher zusammengekommen, der Anstaltsbeirat gab außerdem weitere 110 € dazu. „Das ist atemberaubend“, sagt Häftling Alexander A., dem die Idee beim Blick in den Hof mit den zahllosen Pfandflaschen kam.

Als erstes schrieb er einen Brief an die MHH, ob sie denn Spenden entgegennehme. „Es geht um Kinder, es kann ja jeden treffen“, betont er. Dutzende Säcke brachte JVA-Pressesprecher Peter Landgraf zum Leergutautomaten im Supermarkt, etwa 1.800 Flaschen hatte er gezählt. Allerdings war es im Voraus nicht so einfach für Alexander A. seine Mithäftlinge von dieser Aktion zu überzeugen – viele Insassen hatten zunächst Vorbehalte.

Anstaltsleiter Matthias Bormann lobte das Vorhaben und nannte es eine „selbstlose Aktion“: „Viele Gefangene haben selbst Kinder, das verbindet sie.“ 95 Prozent der Spenden kamen von Häftlingen, der Rest von Angestellten. „Das ist auch nicht selbstverständlich, dass Bedienstete mitmachen“, sagt Alexander A. Und noch ist die Aktion nicht vorbei, bis Februar können die Häftlinge Pfandflaschen sammeln und damit den Kindern helfen. (dpa / eigener Bericht)

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