Fortum will Lithium aus Batterierecycling an AMG-Anlage in Bitterfeld liefern

Der finnische Konzern Fortum und der in der Produktion von Lithiumhydroxid tätige deutsche Ableger des Metallurgiekonzerns AMG wollen künftig bei der Nutzung von Lithium aus dem Batterierecycling kooperieren. Zu diesem Zweck haben die Unternehmen eine entsprechende Absichtserklärung sowie einen Vorvertrag unterzeichnet.

Fortum hat erst Ende April den Betrieb der hydrometallurgischen Recyclinganlage für Schwarzmasse aus der Verwertung von Lithium-Ionen-Akkus in Harjavalta, im Südwesten Finnlands, in Betrieb genommen. Die dort zurückgewonnenen Lithiumsalze sollen gemäß der unterzeichneten Absichtserklärung künftig in der neuen Lithiumhydroxid-Produktionsanlage von AMG am Standort Bitterfeld verarbeitet werden.

Mit der Errichtung des Werks hatte die AMG Lithium GmbH vor einem Jahr begonnen. Die Anlage mit einer Jahreskapazität von 20.000 Tonnen Lithiumhydroxid sollte laut damaliger Planung in der zweiten Jahreshälfte 2023 in Betrieb gehen. Die im Bau befindliche Raffinerie stelle aber nur das erste von fünf geplanten Modulen am Standort in Bitterfeld-Wolfen dar, so dass am Ende rund 100.000 Tonnen Lithiumsalze dort produziert werden können, berichtete das Unternehmen im letzten Jahr.

Tero Holländer, Bereichsleiter bei Fortum Battery Recycling, zeigt sich sehr erfreut über die Kooperation: „Die Vereinbarung mit AMG ist ein beeindruckender Beleg für die Bedeutung unserer neu eröffneten Recyclinganlage in Harjavalta für die europäische Batterierecyclingindustrie. Sie unterstreicht den wachsenden Bedarf an recycelten Batteriematerialien und die steigende Nachfrage nach effizienten und ebenso nachhaltigen Lösungen.“ Dank der Zusammenarbeit mit AMG Lithium sei Fortum das erste Unternehmen, das eine echte europäische Kreislauflösung für die Automobil- und Batterieindustrie anbieten könne.

Stefan Scherer, Geschäftsführer der AMG Lithium GmbH, sieht in der Absichtserklärung einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer unabhängigen und nachhaltigen Lithium-Lieferkette für Europa. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Fortum, um die Lithium-Lieferkette für das Batterierecycling in Europa zu dekarbonisieren und zu verbessern“, sagte er.

Im März hatte Fortum außerdem eine Anlage für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien im württembergischen Kirchardt bei Heilbronn in Betrieb genommen. In der Anlage sollen jährlich rund 3.000 Tonnen alter Akkus sowie Produktionsschrotte verarbeitet werden.

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