Fortum will auch in Deutschland Batterien aus der Elektromobilität recyceln

Der finnische Energiekonzern Fortum weitet seine Aktivitäten im Batterierecycling nach Deutschland aus. Die neu gegründete Fortum Batterie Recycling GmbH soll ein sicheres und nachhaltiges Recycling von Elektrofahrzeugbatterien in Mitteleuropa anbieten, teilte das Unternehmen heute mit.

Fortum will in Europa führend beim Recycling von Batterien und Batteriematerialien aus Elektrofahrzeugen werden. Der Markteintritt in Deutschland sei dafür ein wichtiger Schritt. Das neue deutsche Tochterunternehmen ziele darauf ab, die steigende Nachfrage der europäischen Automobil- und Batterieproduktionsindustrie nach Rohstoffen zu decken. Das neue Recyclingzentrum für Lithium-Ionen-Batterien und Abfälle aus der Batterieherstellung soll schon bis Ende des Jahres im „Industriecluster Baden-Württemberg“ seine Arbeit aufnehmen.

Der Standort werde unweit der Batteriemontage von Valmet in Kirchardt bei Heilbronn liegen, erklärte ein Sprecher auf Anfrage. Der ebenfalls aus Finnland stammende Automobilzulieferer und Fortum hatten bereits im letzten Jahr eine Kooperation im Bereich Batterierecycling vereinbart. In dem deutschen Recyclingzentrum will Fortum künftig pro Jahr eine „vierstellige Anzahl an Tonnen“ verarbeiten. Angaben zum Investitionsvolumen wollte das Unternehmen nicht machen.

„Wir bringen unsere Kompetenzen und unsere überlegene Batterierecyclingtechnologie in das Herz des europäischen Automobilmarktes, um Unternehmen der Automobil- und Batterieindustrie vor Ort Dienstleistungen anzubieten“, erklärte Kalle Saarimaa, Vizepräsident bei Fortum Recycling and Waste. Dabei sollen auch Synergien mit Automobil- und Batterieherstellern genutzt werden.

Außerdem will Fortum mit seinen Recyclingaktivitäten der Automobilwirtschaft dabei helfen, die Rohstofflücke im Batteriebereich zu schließen. Der Konzern verweist in diesem Zusammenhang auf die geplante Batterieverordnung der EU, welche erstmals auch Mindestzrezyklatgehalte bei der Produktion neuer Batterien vorschreiben soll. So soll die am deutschen Standort künftig zurückgewonnene schwarze Masse der Batterien in der hydrometallurgischen Recyclinganlage von Fortum im finnischen Harjavalta recycelt und anschließend wieder in die europäische Wertschöpfungskette für Batterien zurückgeführt werden.

„Unsere neuen mitteleuropäischen Recyclingbetriebe bieten eine einzigartige Möglichkeit für lokale Hersteller, sich mit dem schnell wachsenden finnischen Cluster für nachhaltige Batterierohstoffe zu verbinden. In naher Zukunft wird unser Recyclingbetrieb etwa zwanzig Arbeitsplätze schaffen. Die volle Auswirkung des Zentrums wird jedoch viel breiter sein, da es mit unserer hydrometallurgischen Recyclinganlage in Finnland verbunden ist, wo ein großer Teil der europäischen Batterien, die ihr Lebensende erreichen, ab dem nächsten Jahr recycelt werden könnte“, sagt Tero Holländer, zuständig für den Geschäftsbereich Batterien bei Fortum.

Mit der Recyclingtechnologie des Unternehmenns können laut Holländer 80 Prozent der Batterien recycelt werden. Dies ermögliche es, 95 Prozent der wertvollen Metalle, die in der schwarzen Masse der Akkus enthalten sind, in den Kreislauf zurückzuführen.

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