Ennepe-Ruhr-Kreis: Bioabfalltrennung funktioniert, aber noch Verbesserungspotenzial

Der Ennepe-Ruhr-Kreis in Nordrhein-Westfalen zeigt sich zufrieden mit der aktuellen Qualität der getrennten Bioabfallerfassung, sieht aber gleichzeitig noch Verbesserungspotenzial. Eine repräsentative Analyse des Biotonnenabfalls ergab einen Fremdstoffanteil im Biomüll von kreisweit 2,6 Prozent. Der Kunststoffanteil liegt bei 0,7 Prozent. Damit wurden die jeweiligen Grenzwerte von drei bzw. einem Prozent, bis zu denen der Biomüll noch zur Kompostierung oder Vergärung angenommen wird, unterschritten.

Die Analyse des Bioabfalls durch das Institut für Abfall- und Abwasserwirtschaft (Infa) hatte der Kreistag schon 2019 beschlossen, aufgrund von Corona-Beschränkungen konnte sie aber erst im Herbst 2022 durchgeführt werden. Untersucht wurden der gesamte Fremdstoffanteil sowie speziell der Kunststoffanteil im Bioabfall in den neun kreisangehörigen Städten.

Das kreisweit beste Ergebnis erzielte den Angaben zufolge die Stadt Herdecke. Der Fremdstoffanteil im Biotonnenabfall liegt hier bei lediglich 1,8 Prozent, davon 0,4 Prozent Kunststoffe. Am meisten Fremdstoffe finden sich im Bioabfall in Hattingen mit 3,1 Prozent, während der Kunststoffanteil in Ennepetal mit 1,0 Prozent am höchsten liegt.

Als „überwiegend positiv“ bewertete Svenja Wollmer-Rügger, Sachgebietsleiterin für öffentlich-rechtliche Abfallwirtschaft im Schwelmer Kreishaus, die Analyseergebnisse, die neben anderen Daten in das neue Abfallwirtschaftskonzept des Kreises einfließen werden. Gleichzeitig appellierte sie an die Bürger, die von der Kreisverwaltung ausgegebenen Sortiertipps zu beachten. Fehlwürfe erforderten eine aufwändige und teure Sortierung. Blieben sie unbemerkt drohe eine Verschmutzung des Grundwassers. „Je besser beim Biomüll getrennt wird, desto besser ist es für die Umwelt – und den Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger“, so Wollmer-Rügger.

Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat lange Erfahrung in der Getrennterfassung von Bioabfällen. Bereits vor gut 25 Jahren führte der Kreis die Biotonne flächendeckend ein. Seit Anfang 2013 wird der so gesammelte Biomüll in einer Anlage in Witten-Bebbelsdorf zu Biogas vergoren. Daraus entsteht in zwei Blockheizkraftwerken Strom für rund 2.500 Haushalte.

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