Energiegenossenschaften bauen Biogasanlage auf Deponie

Die Energiegenossenschaften NEW – Neue Energien West, Zeno, BE-ON und die TIR Energie planen eine Abfallvergärungsanlage mit einer elektrischen Leistung von 1,2 MW und einer thermischen Leistung von 1,7 MW auf der ehemaligen Mülldeponie Kalkhäusl. Gemeinsam wollen sie 8,5 Mio € in den Bau der Anlage im bayrischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab investieren. Dazu haben die Energiegenossenschaften die Projektgesellschaft „Bioabfall-Vergärungsanlage Nordoberpfalz GmbH“ (Bava Nopf) gegründet, an der sie je 25 Prozent halten. Das teilte Günter Stich, einer der Geschäftsführer der Bava Nopf, gegenüber EUWID mit.

Der Bioabfall stammt aus der Stadt Weiden sowie den Landkreisen Neustadt an der Waldnaab und Tirschenreuth. Insgesamt sollen jährlich bis zu 30.000 Tonnen Bioabfall vergärt werden. Auch derzeit über eine Fackel kontrolliert verwertetes Gas aus der darunter liegenden Mülldeponie wird in die Energieerzeugung eingebunden. Auf der Mülldeponie betreiben zudem zwei der vier Energiegenossenschaften je eine Photovoltaikanlage mit 0,75 Megawatt. Im Laufe dieses Jahres soll die Gesamtleistung der Photovoltaikanlage von 1,5 auf über 2,2 Megawatt erhöht werden.

Wärme dient zur Klärschlammtrocknung

Mit dem flexibel erzeugten Strom aus der Bioabfallvergärungsanlage werden die Versorgungsnetze entlastet. Die Abwärme aus der geplanten Kraft-Wärme-Kopplung wird auf dem Betriebsgelände zur Veredelung des entstehenden Flüssigdüngers und zur Trocknung von Klärschlamm verwendet. Durch die Trocknung des Klärschlamms der benachbarten Kommunen soll das Gewicht deutlich reduziert und damit die Verwertungskosten gesenkt werden.

Die Pläne für dieses interkommunale Vorzeigeprojekt sind nach dem Immissionsschutzgesetz beim Landratsamt Neustadt eingereicht worden. Die Gemeinde Weiherhammer wird hierzu in Kürze das Bauleitverfahren nicht ohne eine entsprechende Bürgerbeteiligung auf den Weg bringen. Die Beteiligten sind guter Dinge, nach erfolgtem Satzungsbeschluss der Genossenschaft und Prüfung durch das Immissionsschutzgesetz mit der Umsetzung des Projekts beginnen zu können. Mit dem Baubeginn wird Ende drittes oder Anfang viertes Quartal gerechnet, die Inbetriebnahme ist Ende 2023 bis Anfang 2024 vorgesehen.

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