Zementindustrie verbrennt erstmals seit 2013 weniger Abfälle mit

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Die deutsche Zementindustrie hat im letzten Jahr so viel Zement hergestellt wie nie zuvor. Wie der Verein Deutscher Zementwerke (VDZ) in den aktuell veröffentlichten „Umweltdaten 2020“ mitteilt, produzierten 21 Unternehmen in 54 Werken etwa 35,5 Mio Tonnen Zement – ein Zuwachs von rund vier Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordwert aus 2019. Beim Brennen des Zementklinkers setzte die Branche dabei wie in den Vorjahren in hohem Maße auf abfallbasierte Brennstoffe. Allerdings ist die Mitverbrennungsmenge 2020 erstmals seit dem Jahr 2013 leicht auf 3,77 Mio Tonnen (Vorjahr: 3,97 Mio t) gesunken.

Dies dürfte aber nur eine kurzfristige Unterbrechung des langfristigen Trends sein. Denn zur Erreichung der Branchenziele für den Klimaschutz sollen alternative Brennstoffe künftig eine noch größere Rolle einnehmen. So hat sich der VDZ in einer Ende 2020 vorgestellten Studie das Ziel gesetzt, den Anteil alternativer Brennstoffe am gesamten Brennstoffenergieeinsatz – die sogenannte Thermal Substitution Rate (TSR) – bis zum Jahr 2050 auf mindestens 85 bis in der Spitze 90 Prozent zu steigern. Zum Vergleich: Im letzten Jahr deckten alternative Brennstoffe 69 Prozent des für den Klinkerbrennprozess erforderlichen Energiebedarfs. Zehn Jahre zuvor waren es noch 61 Prozent.

Mehr Kunststoff und EBS, weniger Klärschlamm

Ebenso wie die TSR-Quote einem langfristigen Trend folgt, ist auch bei der Art der einzelnen eingesetzten Abfallfraktionen ein Trend zu erkennen. So gingen in den letzten Jahren vor allem Kunststoffabfälle vermehrt den Weg in die Mitverbrennung, was auch mit den erschwerten Absatzmöglichkeiten nach Asien zusammenhängen dürfte. Allein zwischen 2016 und 2020 ist die Mitverbrennungsmenge an Kunststoffen in den deutschen Zementöfen um rund 30 Prozent auf 828.000 Tonnen im Jahr gestiegen.

Ein zuletzt deutlicher Zuwachs ist laut den VDZ-Umweltdaten auch bei der Mitverbrennung von aufbereiteten Fraktionen aus Siedlungsabfällen zur erkennen. In den vergangenen zwei Jahren stieg die Einsatzmenge von 280.000 auf 441.000 Tonnen und kehrte damit auf das Niveau von 2017 zurück. Dagegen ist die Mitverbrennungsmenge von Klärschlamm erstmals seit über zehn Jahren gesunken. Laut VDZ lag der Input 2020 bei 678.000 Tonnen nach 703.000 Tonnen im Jahr zuvor.

Einen ausführlichen Artikel inklusive Tabelle lesen Sie in Ausgabe 34/2021 von EUWID Recycling und Entsorgung. Für Kunden unserer Premium-Angebote steht die Ausgabe ab Dienstag, 14.00 Uhr, als E-Paper zur Verfügung:

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