Landbell kritisiert „Alleingang“

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Die Kündigung der Clearing-Verträge durch die drei dualen Systeme DSD, Interseroh und BellandVision stößt beim Mitbewerber Landbell auf Kritik. Landbell sei enttäuscht über den „Alleingang der drei dualen Systeme“. Durch deren spontane Kündigung der Clearing-Verträge werde das duale System als Ganzes gefährdet, teilte der Systembetreiber in Mainz heute mit.

In den vergangenen Wochen habe Landbell verstärkt konstruktiv an der Überarbeitung der Clearing-Verträge mitgewirkt und dabei versucht, die bestehenden Schlupflöcher zu schließen und die Vorgaben aus dem ab 2019 geltenden Verpackungsgesetz bereits mit einzuarbeiten. Landbell habe auch dem Beschlussantrag zur Unterzeichnung der finalen Entwürfe der überarbeiteten Verträge zugestimmt. Dieser sei allerdings unter den Systemen nicht kompromissfähig gewesen. Offen sei zum Beispiel auch das Thema der Handelslizenzierung gewesen.

Die Frist für die Kündigung der Clearingverträge sei einvernehmlich auf den 31.08. verschoben worden, um allen Systemen Gelegenheit zu geben, einen Kompromiss zu finden. Die spontane Kündigung der bestehenden Verträge durch die drei Systembetreiber im Alleingang sei sehr unverständlich und weder konstruktiv noch zielführend.

Landbell verweist auch darauf, dass das Unternehmen die Ergänzungsvereinbarung zwischen acht Systemen gezeichnet habe, in denen sich die Systeme verpflichtet haben, dass die Mengenmeldung an die Clearingstelle und das DIHK-Register übereinstimmen müssen. Sowohl der Systemwirtschaftsprüfer als auch ein weiterer externer Wirtschaftsprüfer hätten Landbell testiert, dass die Mengen der Clearingstellenmeldung denen der DIHK-Meldung entsprechen.

Auch Landbell kann nach eigenen Angaben die Differenz für das Jahr 2016 in Höhe von 210.000 Tonnen „in keiner Weise nachvollziehen“. Das Unternehmen kündigte an, sich weiterhin dafür zu engagieren, dass die Ursache für diese Unregelmäßigkeiten gefunden wird sowie eine einvernehmliche Regelung hinsichtlich der Clearing-Verträge für das Gesamtsystem innerhalb der Gemeinsamen Stelle erzielt wird. Ebenso werde Landbell diesbezüglich die von den drei Systemen vorgeschlagenen „neuen Clearing-Verträge“ auf deren Eignung und Kompromissfähigkeit prüfen.

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