Konkurrenz für Remondis: Management will offenbar Mehrheit an DSD

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Beim Verkaufsprozess um den Grünen Punkt will offenbar auch das Management der DSD – Duales System Holding GmbH & Co. KG mitmischen. Während der führende deutsche Entsorger Remondis sich weiterhin bemüht, das größte duale System zu erwerben, arbeitet nun das Management um DSD-Chef Michael Wiener an einem eigenen Angebot.

Wie die FAZ berichtet, kursiere in Finanzkreisen ein entsprechendes Prospekt. Das DSD-Management hält 20 Prozent an dem Unternehmen, würde Remondis zum Zuge kommen, wäre für die bisherige DSD-Spitze wohl kein Platz mehr. Dem Verkaufsprospekt zufolge strebt das DSD-Management möglichst eine Mehrheitsbeteiligung an. Den Rest sollen fremde Geldgeber übernehmen, schreibt die FAZ.

Nach EUWID vorliegenden Informationen hatte es zu Beginn des Verkaufsprozesses auch Gespräche mit größeren mittelständischen Entsorgern über einen möglichen Erwerb gegeben, die aber rasch eingestellt worden waren. Dabei hätte das DSD-Management einen größeren Anteil als bislang erhalten sollen.

Remondis prüft seit langem die Übernahme des Grünen Punkts. Ein kurzfristiger Abschluss sei aber noch nicht in Sicht, hieß es aus informierten Kreisen. Zwischenzeitlich hatte das Unternehmen aus Lünen sein Angebot auf 150 Mio € erhöht.

Die Gespräche waren im März wenige Tage unterbrochen worden, weil Remondis zunächst nicht bereit war, eine Ausfallentschädigung in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags zu zahlen, sollte der Deal unter anderem an kartellrechtlichen Auflagen scheitern. Diese so genannte „Break-up Fee“ wird von den Finanzinvestoren HIG Capital und Bluebay gefordert, damit Remondis die Bücher und Kalkulationen von DSD tiefer prüfen kann.

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