Klärschlamm: EEW darf vorzeitig mit dem Bau der KVA Stavenhagen beginnen

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Der Anlagenbetreiber EEW darf mit dem Bau der Klärschlammverbrennungsanlage am Standort Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern beginnen. Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte (StALU MS) als zuständige Genehmigungsbehörde habe EEW die Zulassung erteilt, mit dem Bau der am Standort geplanten Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) vorzeitig beginnen zu können, teilte EEW mit. Gleichzeitig habe die Behörde die sofortige Vollziehung angeordnet.

„Der Zulassungsbescheid ist für uns in doppelter Hinsicht ein wichtiger Meilenstein“, sagte Morten Holpert, Technischer Geschäftsführer des Standortes. Einerseits belege die Zulassung des vorzeitigen Beginns eine positive Prognose der Genehmigungsbehörde für das Gesamtvorhaben. Anderseits schaffe sie die Voraussetzungen dafür, den Zeitplan bis zur Fertigstellung der Anlage im Herbst 2023 einhalten zu können.

Die dafür angeordnete sofortige Vollziehung bedeute, dass mögliche Anfechtungen des vorzeitigen Beginns keine aufschiebende Wirkung entfalten, ergänzt EEW-Projektleiterin Sarah Endres. Jetzt werde damit begonnen, die Baustelle einzurichten, das Baufeld zu nivellieren und die Baugrube auszuheben, erklärt sie weiter.

Ursprünglich wollte EEW die Anlage mit einer Behandlungskapazität für 160.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm pro Jahr im Jahr 2022 in Betrieb nehmen und im Frühjahr 2023 in den Regelbetrieb überführen. Das Projekt ist damit etwa ein Jahr in Verzug.

Risiko trägt EEW

Das Risiko für alle vorzeitigen Maßnahmen trägt EEW. Im Falle einer Ablehnung des Genehmigungsantrages widerruft die Behörde den vorzeitigen Beginn und ordnet die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands an. Die Helmstädter müssten in dem Fall also alles wieder rückgängig machen.

Der Leiter der Abteilung Klärschlammverwertung von EEW, Andreas Dous, sieht die Schaffung hochwertiger Verwertungsmöglichkeiten für kommunale Klärschlämme aus Mecklenburg-Vorpommern auf einem guten Weg. „Mit der Klärschlammverwertung in Stavenhagen setzen wir die gesetzlichen Pflichten des novellierten Klärschlamm- und Düngerechtes deutlich vor der gesetzlichen Frist 2029 um und schaffen Entsorgungssicherheit für das gesamte Bundesland.“

Gemeinsam mit einem Partner will EEW bereits ab 2023 phosphathaltige Aschen recyceln. "Unser Partner wird in einem abfallfreien Verfahren aus rund 15.000 Tonnen in Stavenhagen anfallender Asche einen pflanzenverfügbaren Dünger für die Landwirtschaft herstellen", sagte Dous.

Erst vor wenigen Tagen hatte die kommunale Klärschlamm-Kooperation Mecklenburg-Vorpommern (KKMV) den Genehmigungsantrag für den Bau der Monoverbrennungsanlage in Rostock bei der zuständigen Behörde eingereicht. Die Anlage soll über eine maximale Behandlungskapazität von 115.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm pro Jahr verfügen und 2025 in Betrieb gehen.

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