ELS-Sachwalter: Entsorgung nicht gefährdet

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Rüdiger Weiß, vorläufiger Sachwalter der in Schwierigkeiten geratenen Europäische Lizenzierungssysteme GmbH (ELS), hat gestern am späten Nachmittag Klarheit geschaffen. In einem Schreiben an die Lieferanten des dualen Systembetreibers aus Bonn erklärte Weiß, dass er künftig die Entgelte für Neubestellungen von einem Anderkonto bezahlt. Diese Zahlungen ab dem 19. März könnten auch in einem Insolvenzverfahren nicht angefochten werden. Weiß legte den Dienstleistern von ELS zugleich ein Schriftstück zur Unterzeichnung vor, damit sie diesen Bedingungen zustimmen.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte der Sanierungsexperte: „Die Entsorgung der Abfälle ist zu keinem Zeitpunkt gefährdet.“ ELS hat im Markt der zehn dualen Systeme derzeit einen Marktanteil von etwa sechs Prozent. Das System hatte Mitte März Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Bonn gestellt. Weiß war am 19. März vom Amtsgericht als vorläufiger Sachwalter eingesetzt worden.

Weiß ist laut dpa zuversichtlich, dass das Unternehmen einen Investor findet. Die Perspektiven des Unternehmens seien gut, sagte der Jurist. Schon vor dem Insolvenzantrag hatte es Übernahmegespräche gegeben. Als sich die Verhandlungen verzögerten, musste der Insolvenzantrag gestellt werden – nun würden die Gespräche weitergeführt. Wer zu den Interessenten zählt, wollte der Anwalt nicht sagen.

Nicht ausgeschlossen wird, dass Remondis die ELS übernimmt. Der größte deutsche Entsorger, der zwar seit längerem Interesse an der Übernahme der DSD-Holding hat, ist größter Gläubiger von ELS.

Den umfangreichen Bericht zur Lage bei ELS sowie zu den Reaktionen der Entsorger auf das Schreiben des Sachwalters lesen Sie in EUWID Recycling und Entsorgung 14/2018. Der Artikel steht auch in unserem E-Paper online:

Vorläufiger Sachwalter von ELS sichert Bezahlung von Neubestellungen zu

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