Remondis und DSD: Kartellamt startet Hauptprüfung

|
|

Zur geplanten Übernahme des Grünen Punktes durch den Entsorger Remondis hat das Bundeskartellamt wie erwartet das Hauptprüfverfahren gestartet. Es sei eine vertiefte Prüfung eingeleitet worden, sagte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch in Bonn. Voraussichtlich bis Mitte Mai wird die Behörde entscheiden, ob sie die Übernahme der DSD-Holding erlaubt, untersagt oder unter Auflagen frei gibt.

Die Übernahme des größten dualen Systems für die Verpackungsentsorgung durch den mit Abstand größten deutschen Entsorger wird vor allem von kommunaler Seite sowie mittelständischen Konkurrenten der privaten Entsorgungswirtschaft massiv kritisiert. „Wir sind erleichtert, dass das Bundeskartellamt die Übernahme nicht einfach durchwinken wird", kommentiert Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) die Entscheidung.

Wettbewerbliche Situation "extrem angespannt"

Die wettbewerbliche Situation in vielen Regionen Deutschlands bezeichnet er als „extrem angespannt". Remondis baue mit seiner Übernahmestrategie seine Vorherrschaft in der Entsorgungsbranche aus. „Im Sekundärrohstoffbereich, beim Recycling, der Verpackungsentsorgung, der kommunalen Entsorgung und im Bereich der Müllverbrennung ist der Konzern klarer Marktführer oder gehört zur Spitzengruppe", lautet die Einschätzung des bvse-Hauptgeschäftsführers.
Der bvse hat beim Bundeskartellamt nach eigenen Angaben die Beiladung zum Verfahren beantragt. Branchenbeobachtern zufolge soll sich das Interesse der Konkurrenz allerdings in überschaubaren Grenzen halten. Eine Anfrage von EUWID, wie viele Unternehmen und Verbände den Antrag zur Beiladung am Hauptprüfverfahren gestellt haben, wollte die Behörde Anfang Februar nicht beantworten. Ein Sprecher des Kartellamtes erklärte dazu lediglich, dass während laufender Verfahren „keine einzelne Sachstände“ kommentiert werden.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -