EEW und Lyondell-Basell wollen zusammen Abfälle vorsortieren

Der MVA-Betreiber EEW und der Chemiekonzern Lyondell-Basell wollen künftig enger bei der Sortierung von Kunststoffabfällen zusammenarbeiten. Dazu haben die beiden Unternehmen eine Absichtserklärung unterzeichnet. Diese beinhalte die Prüfung einer potenziellen langfristigen strategischen Partnerschaft zur Gewinnung und Verwertung von Kunststoffen aus Verbrennungsabfallströmen, teilten die beiden Unternehmen heute mit.

Denkbar seien der Bau von Anlagen zur Vorsortierung von Abfällen in oder in der Nähe von EEW-Verbrennungsanlagen, um Kunststoffe aus Abfallströmen zu entfernen, die zur Verbrennung bestimmt sind, sowie Investitionen in fortschrittliche Sortieranlagen zur weiteren Sortierung und Veredelung der aussortierten Kunststoffe. Bei der beabsichtigten Zusammenarbeit sollen die Standorte und das technische Know-how von beiden Unternehmen genutzt werden.

„Mit dieser Kooperation schaffen wir eine überzeugende Lösung für Kunststoffabfälle, für die ein Recycling heute noch ausgeschlossen ist“, erklärte EEW-Vorstandschef Bernard Kemper. EEW werde zunächst eine Sortieranlage bauen und Kunststoffe aussortieren, um sie für den Rohstoffkreislauf zurückzugewinnen, kündigte er an.

Erst vor Kurzem hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass man am Standort im niederländischen Delfzijl aus gemischten Siedlungs- und Gewerbeabfällen bestimmte Kunststoffe für das werkstoffliche und chemische Recycling aussortieren will. Geplant sei eine Vorsortieranlage mit einer Kapazität von 150.000 Jahrestonnen, hieß es Mitte Februar.

Lyondell-Basell will durch die Zusammenarbeit mit EEW die Strategie für verstärkte Investitionen in fortschrittliche Sortierinfrastrukturen sowie zur Gewinnung von Rohstoffen aus Kunststoffabfällen vorantreiben. „Kooperationen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg sind Teil unserer Strategie und werden immer notwendiger, um Kunststoffabfälle aus Quellen zu gewinnen, die heute nicht im Recycling landen“, sagte Yvonne van der Laan, Executive Vice President, Circular and Low Carbon Solutions bei Lyondell-Basell. Die Materialien aus diesen Sortieranlagen würden nicht nur die bestehenden mechanischen Recyclinganlagen in den Niederlanden und eine potenzielle chemische Recyclinganlage in Deutschland unterstützen, sondern auch die Optimierung von Abfallströmen und zusätzliche Wertschöpfung möglich machen.

Lyondell-Basell will auch beim Kunststoffrecycler APK einsteigen und den italienischen Kunststoffrecycler Mepol übernehmen.

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