EEW erhält Genehmigungsbescheid für KVA Stapelfeld

Der Anlagenbetreiber EEW hat den Genehmigungsbescheid für die Klärschlammverbrennungsanlage in Stapelfeld erhalten. Das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) hat gestern den auf den 16. Juni datierten Genehmigungsbescheid im Internet veröffentlicht. Die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage mit stationärer Wirbelschichtfeuerung wird demnach über eine Kapazität von 32.500 Tonnen Trockensubstanz pro Jahr verfügen. Die Anlage soll in der zweiten Jahreshälfte 2024 in Betrieb gehen.

Der Nennlastbetrieb der KVA liegt mit einem Klärschlammeinsatz von 9,4 Tonnen pro Stunde bezogen auf Klärschlamm mit einem unteren Heizwert von 4,5 MJ/kg und mit einem Trockensubstanzgehalt von 45 Prozent bei einer thermischen Feuerungswärmeleistung von 11,73 Megawatt, heißt es im Genehmigungsbescheid. Bei einer angenommenen Betriebsstundenzahl von 8.760 Stunden pro Jahr – das wäre ein durchgängiger 24/7-Betrieb über ein ganzes Jahr – entspräche dies rechnerisch einer jährlichen Maximalkapazität von 82.344 Tonnen Klärschlamm. Die Anlage kann fast die Hälfte des jährlich in Schleswig-Holstein anfallenden Klärschlamms verwerten.

Bau der KVA Stavenhagen im Plan

Unterdessen befindet sich EEW mit dem Bau der Klärschlammverbrennungsanlage am Standort Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern im Plan. Der Wirbelschichtofen der Anlage ist inzwischen installiert, sagte ein EEW-Sprecher. Die Anlage sei inzwischen zu 30 Prozent fertiggestellt. Ungeachtet aktueller Probleme im Bausektor stehe das vierte Quartal 2023 als Ziel für die Inbetriebnahme weiter fest. In der Anlage sollen bis zu 160.000 Tonnen entwässerter Klärschlamm im Jahr thermisch verwertet werden. Laut dpa liegen die Kosten für die KVA in Stavenhagen bei rund 50 Mio €, doch Branchenkenner gehen davon aus, dass die Anlage in Folge der Preissteigerungen im Bausektor teurer geworden ist. Ein EEW-Sprecher wollte das gegenüber EUWID allerdings nicht bestätigen. Die Klärschlammmengen für Stavenhagen sollen von Kommunen aus einem Umkreis von rund 100 Kilometern kommen, auch aus dem Norden Brandenburgs.

EEW plant zudem, Kohlendioxid aus der Anlage in einem Methanolwerk weiterzuverarbeiten, wie der Sprecher sagte. Dazu soll Wasserstoff dienen, der mit Hilfe Strom aus Wind- und Solarparks aus der Nähe der Kleinstadt gewonnen werden soll. Methanol soll später als Treibstoff für Busse, andere Fahrzeuge und Schiffe dienen. Zudem könne das Fernwärmenetz von Stavenhagen mit Wärme versorgt werden. (eigener Bericht / dpa)

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