DUH: Positionspapier gegen Lebensmittelverschwendung

Im Vorgriff auf den morgigen dritten internationalen Tag gegen Lebensmittelverschwendung legte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit dem Bündnis Lebensmittelrettung ein gemeinsames Positionspapier vor. Darin formulieren DUH und das Bündnis fünf effektive Lösungsansätze: Verbindliche Reduktionsziele, verbesserte Datenlage, Lebensmittel-Nutzungshierarche, Rechtssicherheit für Retterorganisationen und mehr Wertschätzung von Lebensmitteln.

Die DUH bewertet die Ansätze der Bundesregierung, auf Selbstverpflichtungen der Industrie zu setzen, als gescheitert. Der Umwelt- und Verbraucherschutzverband fordert deshalb Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, umgehend vom Acker bis zum Handel alle Beteiligten zu einer Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zu verpflichten.

„Lebensmittelverschwendung ist teuer, umwelt- und klimaschädlich und vor dem Hintergrund der eskalierenden Lebensmittelkrise unverantwortlich. Trotzdem hat die neue Bundesregierung bisher keine Zeitenwende zur Rettung genießbarer Lebensmittel eingeläutet. Bereits 2012 hat sie sich zur Halbierung der Verschwendung verpflichtet. Zehn Jahre später kann sie immer noch keine Fortschritte vorweisen: Statt Supermarktketten und Nahrungsmittelkonzerne gesetzlich zur Lebensmittelrettung zu verpflichten, wird weiterhin der Fokus auf die Verbraucherinnen und Verbraucher gelegt. Auf Versprechen aus dem Koalitionsvertrag müssen endlich erkennbare Taten folgen“, so Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH.

„Nach zehn Jahren leerer Versprechungen fehlt immer noch ein rechtssicherer Rahmen für lebensmittelrettende, gemeinnützige Initiativen wie Foodsharing. Es kann nicht sein, dass ehrenamtliche Lebensmittelretterinnen und Lebensmittelretter, die Essen kostenlos abgeben oder verteilen, weiterhin den gleichen Auflagen unterliegen wie große Lebensmittelunternehmen“, sagte Frank Bowinkelmann, Vorsitzender von Foodsharing.

„Die Ursachen von Lebensmittelverschwendung sind sehr vielfältig. Dementsprechend müssen es auch die Lösungen sein. Die Entwicklung von Lösungsmodellen ist allerdings nur auf Basis von aktuellen, umfangreichen und aussagekräftigen Daten möglich“, stellte Franziska Lienert von Too Good To Go klar. Vor allem in Hinblick darauf, dass sich die Bundesregierung entsprechend der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zur Halbierung der Lebensmittelverschwendung bis 2030 verpflichtet habe, müsse die Datenlage sofort verbessert werden.

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