In einem Klärwerk in Solingen sind am Dienstag mehr als drei Mio Liter Klärschlamm ausgetreten. Ein Behälter sei am Dienstagabend gerissen, daraufhin habe sich der Schlamm über das Gelände ergossen, teilte die Stadt am Mittwoch auf ihrer Internetseite mit.
In der Umgebung des Klärwerks im Stadtteil Ohligs kam es deswegen auch zu Geruchsbelästigungen. Die Stadt habe Umweltalarm ausgelöst und die Bezirksregierung Düsseldorf informiert. Markus Koch, Fachbereichsleiter beim Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW), geht von einem Ermüdungsbruch aus, so der WDR. Der Faulbehälter selbst ist außerdem einsturzgefährdet und müsse abgerissen werden, ergänzte die öffentlich-rechtliche Anstalt. Die Kläranlage befindet sich unweit diverser Gewässer.
Am Abend war vorerst noch fraglich, ob auch Schlamm in den Lochbach gelangt sei. Proben sollten zeigen, welche Stoffe mit dem Schlamm ausgetreten sind. „Wir haben alles gemacht, was möglich war. Der Klärschlamm ist aber leider auch in den Bach gelaufen“, erklärte Engin Alparslan, Direktor des BRW am Mittwochnachmittag gegenüber der Rheinischen Post. In der Nähe des Klärwerks gab es in den folgenden Stunden eine erhebliche Geruchsbelästigung. Mitarbeiter des Anlagenbetreibers stellten Sandsäcke entlang des Ufers auf, in der Nacht wurde bereits einiger Schlamm entsorgt, so der WDR.
Der Vorfall hat auch schwerwiegende Folgen für die Tiere. So sind Hundebesitzer angehalten, ihre Vierbeiner von den angrenzenden Gewässern fernzuhalten. In der Nachbarstadt Hilden wurden außerdem bereits erste tote Fische angespült, berichtete die Rheinische Post. Die toten Fische wurden bereits eingesammelt, damit Aasfresser sich nicht an den vergifteten Tieren bedienen können. (Eigener Bericht / dpa)
