
Im Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln setzen viele Deutsche große Hoffnungen in digitale Plattformen. Darauf deutet zumindest eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom hin. Demzufolge sind zwei Drittel der Befragten überzeugt, dass spezielle Online-Plattformen einen wichtigen Beitrag leisten können, weniger Lebensmittel zu verschwenden. Allerdings hat bisher nur jeder Zehnte solche Plattformen auch bereits genutzt. Weitere 43 Prozent könnten sich aber immerhin vorstellen, sie künftig zu nutzen, so Bitkom weiter.
Digitale Plattformen gegen Lebensmittelverschwendung ermöglichen den Austausch von noch genießbaren Lebensmitteln, die normalerweise weggeworfen würden. Sie vermitteln beispielswiese überschüssige Lebensmittel von Restaurants, Supermärkten oder Privatpersonen oder fungieren selbst als Online-Marktplätze für Produkte, die aufgrund von fehlerhaftem Verpackungsdesign oder Beschaffenheit nicht in den regulären Handel gelangen.
„Neben der besseren Verteilung bereits produzierter Lebensmittel, können digitale Technologien aber auch dabei helfen, dass im Supermarktregal gar nicht erst so viel übrigbleibt, indem sie eine präzisere Bestell- und Produktionsplanung ermöglichen“, sagt Jana Moritz, Referentin Digital Farming und Food Tech bei Bitkom. Durch eine smarte Bestandsverwaltung und Vernetzung entlang der gesamten Lieferketten könnten beispielsweise kurzfristige Nachfrageänderungen erkannt und Warenströme in Echtzeit angepasst werden. „Predictive Analytics kann außerdem helfen, Prognosemodelle zu entwickeln, um bereits frühzeitig Überproduktionen zu vermeiden“, so Moritz weiter.
Für fast die Hälfte der Befragten haben Online-Plattformen gegen Lebensmittelverschwendung neben dem schonenderen Umgang mit Ressourcen einen weiteren positiven Nebeneffekt: 46 Prozent sagen, dort Lebensmittel zu kaufen, spart Geld. Mehr als ein Drittel macht sich jedoch gleichzeitig Sorgen um eine geringere Qualität der dort angebotenen Produkte.