Deutsche Umwelthilfe wirft Schalke 04 Betrug beim Mehrwegstart in Veltins Arena vor

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft dem Bundesligisten Schalke 04 Betrug bei der Einführung von Mehrwegbechern in der Veltins-Arena vor. Unterstützung bekommt der Umweltverband auch vom ehemaligen Schalke-Spieler Yves Eigenrauch.

So kritisierte die DUH, dass zum Heimspiel-Rückrundenstart der Bundesliga im Spiel gegen RB Leipzig lediglich beim Bierausschank Mehrwegbecher benutzt wurden. Erfrischungsgetränke gab es weiterhin in Einweg-Plastikflaschen. Und das obwohl die „Knappen“ Anfang Dezember angekündigt hatten bei Softgetränken auf PET-Mehrwegflaschen zu setzen. Die Deutsche Umwelthilfe fordert nun eine konsequente Umsetzung des Mehrwegangebots auf Schalke. Außerdem sei weiterhin an mobilen Verkaufseinheiten Bier in PET-Flaschen verkauft worden.

„Dass Mehrwegbecher angeboten werden ist zwar ein erster richtiger Schritt, aber nicht konsequent genug. Derzeit wirken die Schalker Mehrweg-Bemühungen eher halbherzig und wie ein ökologisches Feigenblatt. Schalkes Vorstandsvorsitzender Bernd Schröder sollte endlich der Vorbildfunktion des Vereins gerecht werden und Getränke in Einweg aus der Veltins-Arena verbannen“, forderte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Auch UEFA-Pokalsieger Eigenrauch zeigte sich enttäuscht über die dürftige Ausführung des Angebots von Mehrwegbechern bei den Gelsenkirchenern. Er sei sehr verwundert gewesen, dass zahlreiche mobile Verkaufsstände Bier in Einwegbechern angeboten hatten. „Schade eigentlich. Weshalb dem so war, das hat sich mir trotz angestrengtem Überlegen bisher nicht erschlossen“, ergänzte Eigenrauch.

Der FC Schalke 04 ist von 18 Bundesligamannschaften, das einzige Team, welches noch nicht vollumfänglich auf Mehrwegbecher im Stadion umgestellt hat.

Die DUH hatte im vergangenen Herbst auch die Mannschaften der Frauen-Bundesliga und den DFB kritisiert. Nur acht von 20 Mannschaften hätten die Einweg-Plastikbecher aus ihren Spielstätten verbannt.

Hansa Rostock führt Mehrwegbecher im Stadion ein

Eine Etage tiefer hat der Zweitligist Hansa Rostock nun auch Mehrwegbecher im heimischen Ostseestadion eingeführt. Der Verein kündigte die Umstellung am Donnerstag an. Damit werde bei jedem Spiel ein erhebliches Müllaufkommen vermieden. Das Becherpfand in Höhe von 2,00 € werde bei der Rückgabe an den Verkaufsständen rückerstattet. Allerdings gebe es auch die Alternative, den Becher und damit den Pfandwert für einen nachhaltigen Zweck zu spenden. Dafür würden Spendenbehälter auf der gesamten Promenade des Ostseestadions aufgestellt.

„Und dieser Spendenzweck ist nun klar: Aus Becherpfand sollen Bäume werden“, so der Verein. Der Club unterstütze das Projekt „Plant for Future“, das mit den Spendengeldern den bestehenden Amazonas-Regenwald schütze und zusätzlich junge Bäume pflanze. Pro Fünf-Euro-Spende werde ein Quadratmeter Regenwald im Amazonasgebiet von Peru gekauft und zusätzlich in Deutschland ein neuer Baum gepflanzt. Ein Vorvertrag für rund 40 Hektar Regenwald wurde bereits unterschrieben, sagte Felix Langberg, Mitbegründer des Projektes „Plant for Future“.

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