Deutliche Mehrheit für einheitliche Trennhinweise auf Verpackungen

Nach einer neuen Umfrage wünschen sich 85 Prozent der Verbraucher herstellerübergreifend einheitliche Trennhinweise auf Verpackungen. Die Symbole, die bei der Abfalltrennung unterstützen, sollen schnell wiederzuerkennen und einfach zu verstehen sein. Nur acht Prozent dagegen befürworten in diesem Punkt Alleingänge von Herstellern. Das ist ein Ergebnis einer YouGov-Umfrage des Vereins Trennhinweis, der von neun dualen Systemen gegründet worden war.

„Die Umfrage zeige nicht nur, dass unsere Trennhinweise effektiv über die richtige Entsorgung unterschiedlichster Verpackungen informieren, sondern dass wir damit auch den Wünschen und Ansprüchen der Verbraucher nachkommen“, erklärte Alexandra Ranzinger, Vorstandsvorsitzende des Vereins. Ziel sei es, die Trennhinweise herstellerübergreifend und deutschlandweit zu etablieren, um möglichst viele Menschen über richtige Abfalltrennung zu informieren – für mehr Kreislaufwirtschaft. Der Verein sieht sich dabei auf einem guten Weg: Unternehmen wie die Drogeriemarktkette Müller, Stylex, Grünländer oder Netto Marken-Discount nutzen bereits das kostenlose Angebot.

Der Online-Umfrage zufolge werden Verkaufsverpackungen, die mit den Trennhinweisen des Vereins gekennzeichnet sind, vom Verbraucher nachweislich häufiger richtig entsorgt als Verpackungen ohne das Symbol. Verpackungen zum Beispiel für Lebensmittel, Kosmetik oder Putz-, Wasch- und Reinigungsmittel sind vielfältig in Form und Material. Dabei ist für Verbraucher nicht immer erkennbar, wie die jeweilige Verpackung nach Gebrauch richtig entsorgt wird. Durch die falsche Entsorgung dieser Verpackungen gehen dem Kreislauf viele Wertstoffe verloren.

Um die Auswirkungen der Trennhinweise auf das Trennverhalten von Verbrauchern zu ermitteln, wurden den Befragten beispielhaft drei unterschiedliche Verpackungen bzw. Verpackungsbestandteile jeweils mit (Experimentalgruppe) und ohne Trennhinweis (Kontrollgruppe) gezeigt und gefragt, wie sie diese entsorgen würden. Mit Kronkorken, einer Steingutflasche für Getränke und einem leeren Lippenstift wurden bewusst Verpackungen gewählt, die Verbrauchern erfahrungsgemäß eher Probleme bei der richtigen Abfalltrennung bereiten. Bei allen drei Verpackungen hätten mehr Befragte diese Verpackungen korrekt entsorgt, wenn sie mit dem Trennhinweis gekennzeichnet sind. So würden nur fünf Prozent der Befragten eine leere Steingutflasche ohne Trennhinweis in die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack werfen. Ist die Steingutflasche jedoch mit dem Symbol für richtige Abfalltrennung gekennzeichnet, verbessert sich der Wert auf 45 Prozent. Das Ergebnis wird durch die anderen Verpackungsbeispiele bestätigt: Lippenstiftverpackungen (plus 24 Prozentpunkte) und Kronkorken (plus zehn Prozentpunkte) werden mit Trennhinweis ebenfalls häufiger korrekt entsorgt.

Eine weitere Herausforderung für Verbraucher ist die Trennung und Entsorgung von Verpackungen aus unterschiedlichen Materialien, die bei einer vollständig korrekten Entsorgung in verschiedene Abfallbehältnisse gehören. Verbrauchern würden die Trennhinweise bei Nudelverpackungen aus Kunststoff mit Papieretikett hinsichtlich der richtigen Entsorgung der Einzelteile effektiv Hilfestellung leisten. Mit zusätzlichen Informationen zum beschrifteten Symbol – ein Erklärvideo über Mülltrennung – würden sich zwei Drittel der Verbraucher für die getrennte Entsorgung in die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack und ins Altpapier entscheiden – fast 68 Prozent mehr als im Vergleich zur Kontrollgruppe (ohne Trennhinweis und Film).

Die Initiative bietet deshalb auch QR-Codes an, die Hersteller zusätzlich auf die Verpackungen drucken können und Verbraucher den Weg zu kurzen Informationsvideos über Mülltrennung weisen.

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