BDE-Resolution: Industrie bei Energiekosten entlasten

Nicht nur die energieintensiven Industrien selbst, sondern auch vor- und nachgelagerte Wirtschaftszweige sehen ihr Geschäft durch die explodierenden Strom-, Gas- und Treibstoffpreise zunehmend bedroht. So gefährden die bereits jetzt festzustellenden Standortschließungen und Produktionsdrosselungen bei den Herstellern auch die Strukturen der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft, warnt der Branchenverband BDE. In einer letzte Woche von Präsidium und Vorstand verabschiedeten Resolution appellieren die BDE-Mitgliedsunternehmen mit Nachdruck an die Bundesregierung, umgehend geeignete Maßnahmen für die produzierende Industrie in Deutschland zur Entlastung bei den Energiekosten durchzusetzen.

Kein Recycling ohne produzierende Industrie

Die deutsche Entsorgungswirtschaft habe für viele Stoffströme eine gute Sammlungs- und Aufbereitungsinfrastruktur aufgebaut, konstatiert der BDE. Diese Struktur sei darauf angewiesen, dass die gesammelten und aufbereiteten Mengen auch von der Industrie aufgenommen und verarbeitet werden können. „Wenn diese Industrie nicht mehr zur Verfügung steht, verlieren Getrenntsammlung und Aufbereitung ihre wirtschaftliche Basis“, heißt es in der Resolution. Die gesamte Recyclinginfrastruktur der Sammlung und Aufbereitung sei damit unmittelbar gefährdet. Sei diese jedoch einmal weggebrochen, könne sie auch nicht kurzfristig wieder aufgebaut werden, warnt die BDE-Führung.

Der Verband betont ferner die unverzichtbare Rolle der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft auf dem Weg der deutschen Industrie zu einer klimaneutralen Zukunft. „Deutschland ist klima-, energie- und rohstoffpolitisch auf seine Kreislaufwirtschaft angewiesen. Wer diese jetzt gefährdet, wird auch die Zielvorstellung einer zirkulären Wirtschaft nicht erreichen. Es muss jetzt gehandelt werden, um den Wirtschafts- und Recyclingstandort Deutschland zu erhalten“, so der Bundesverband der Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft in seiner Resolution.

BDE fordert Ausnahmegenehmigungen bei Grenzwertüberschreitungen

Auch im Hinblick auf die Genehmigungspraxis fordert der BDE Politik und Verwaltung zum Handeln auf. Eine bestmögliche Flexibilität der Behörden sei für den Anlagenbetrieb aktuell unverzichtbar. Die öffentliche Verwaltung müsse daher das Weiterlaufen der Anlagen auch dann mit Ausnahmegenehmigungen vorübergehend ermöglichen, wenn dort etwa Grenzwerte infolge nicht mehr vorhandener Zusatzstoffe gehalten werden können.

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