Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) hat anlässlich der Beratungen der Europäischen Innovationspartnerschaft Rohstoffe die Schaffung eines schlüssigen und anspruchsvollen regulatorischen Rahmens für die Abfallwirtschaft in der EU gefordert. Dazu gehöre die strikte Anwendung der fünfstufigen Abfallhierarchie gemäß der Abfallrahmenrichtlinie, ein EU-weites Deponierungsverbot unvorbehandelter Abfälle sowie der Ausbau der Getrenntsammlung. Außerdem sprach sich der BDE für höhere Recyclingraten, eine gestärkte Herstellerverantwortung und eine verbesserte Recyclingfähigkeit von Produkten aus.
BDE-Präsident Peter Kurth: „Es ist unbestritten, dass die Kreislaufwirtschaft bereits heute erheblich zur Rohstoffsicherung in der EU beiträgt. Allein in Deutschland wurden bereits 2010 durch die stoffliche Verwertung von Eisen und Stahl, Kupfer sowie Kunststoffen Primärrohstoffe im Wert von mehr als 10 Mrd €substituiert."
Viele Potentiale blieben jedoch weiter ungenutzt, bemängelt Kurth. So könnte theoretisch eine Verdopplung des Sekundärrohstoffaufkommens bis 2020 auf 20 Mrd € erreicht werden. Dafür müsse der Strategieplan der EU-Innovationspartnerschaft Rohstoffe aber die abfall- und wettbewerbsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Recyclingunternehmen verbessern und innovative Recyclingtechnologien fördern, forderte der BDE-Präsident.
Bis Juni dieses Jahres erarbeitet die EU-Kommission gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft und Forschung einen sogenannten „Strategischen Implementierungsplan“, erklärte der BDE weiter. Innovative Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, darunter auch im Recyclingsektor, sollen dabei die Abhängigkeit Europas von Rohstoffimporten reduzieren.