BDE bedauert Verzicht auf Pfandsystem in Batterieverordnung

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft bedauert, dass die auf EU-Ebene erzielte Einigung zur Batterieverordnung kein Pfandsystem vorsieht. Damit werde eine Chance vertan, die Kreislaufwirtschaft zu stärken, knappe Ressourcen zu sichern und die Gefahren zu reduzieren, die sich aus falsch entsorgten Lithium-Ionen-Akkus ergeben, so der BDE. Ein Pfandsystem sei auch unerlässlich, um die ehrgeizigen Sammelquoten der Verordnung zu erreichen. Diese seien nur erreichbar, wenn ein finanzieller Anreiz für die Endverbraucher geschaffen wird, ist der Verband überzeugt.

Das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten hatten sich in ihrem Kompromiss zur Batterieverordnung lediglich darauf geeinigt, dass die Einführung eines Pfandsystems insbesondere für Gerätebatterien näher geprüft werden soll. So soll die EU-Kommission bis Ende 2027 einen Bericht zur Durchführbarkeit und potenziellen Vorteilen von Pfandsystemen für Batterien vorlegen. Dabei sollen sowohl nationale als auch EU-weit harmonisierte Systeme in Betracht gezogen werden.

Aus Sicht des BDE ist das zu wenig. Denn ein Pfandsystem würde gewährleisten, dass Altbatterien und speziell alte Lithium-Ionen-Akkus separat erfasst und nicht aus Bequemlichkeit oder Unwissen über den Hausmüll entsorgt werden. „Dies gilt es unbedingt zu verhindern, denn aufgrund nicht sachgemäßer Entsorgung von Gerätebatterien, vornehmlich solche aus Lithium, entstehen immer häufiger gefährliche Brände in Anlagen der Entsorgungswirtschaft“, stellt der Verband erneut heraus. Diese Brände stellten nicht nur eine Gefahr für Mitarbeiter und Anwohner von Abfallbehandlungsanlagen und die Umwelt dar, sondern verursachten auch „erhebliche Sachschäden“, welche die Kapazität der betroffenen Anlagen reduzieren.

Durch die Sicherstellung der Rückführung von Batterien an ihrem Lebensende könne außerdem langfristig die Abhängigkeit von Rohstoffimporten aus Drittstaaten verringert werden, hofft der BDE weiter. Die Sammlung von Altbatterien sei notwendig, um ein stabiles Rohstofflager zu schaffen und eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Versorgung mit Rohstoffen für die Produktion von neuen Batterien in Europa zu gewährleisten.

Das Ziel der Sicherung kritische Rohstoffe sei nur durch die Schaffung einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft zu erreichen. „Dies wird durch eine flächendeckende Sammlung sowie anschließendem Recycling erreicht – was wiederum am besten durch ein Pfandsystem gewährleistet werden würde“, heißt es weiter. Positiv wertet der Verband in diesem Zusammenhang, dass die Batterieverordnung Vorgaben für eine leichtere Entnehmbarkeit von Batterien aus Geräten vorsieht.

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