Baustoffverband sieht nur begrenztes Potenzial zur CO2-Einsparung bei Mineralikabfällen

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Laut den Zielen der Bundesregierung soll Deutschland bis 2045 klimaneutral sein. Hierzu müssen die Treibhausgasemissionen in allen Wirtschaftsbereichen stark gesenkt werden. Erreicht werden soll dieses unter anderem auch durch eine verstärkte Kreislaufführung von Materialien. Mit Blick auf die mineralischen Bau- und Abbruchabfälle schätzt die Baustoffindustrie das weitere CO2-Reduktionspotenzial durch die Kreislaufwirtschaft allerdings als nur gering ein. Gerade einmal um rund 240.000 Tonnen CO2-Äquivalente ließen sich die Treibhausgasemissionen in diesem Sektor gegenüber dem Status Quo effektiv senken, so die Berechnungen des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden (BBS). Verantwortlich hierfür seien vor allem die mit den Abfalltransporten verbundenen Emissionen, wie Verbandsgeschäftsführer Berthold Schäfer letzte Woche auf einer Tagung des TK Verlags in Berlin erläuterte.

Im Vergleich zu anderen Industriezweigen entfallen auf die Abfallwirtschaft bereits jetzt vergleichsweise wenig Treibhausgasemissionen. Laut kürzlich vom Umweltbundesamt veröffentlichten Daten wurden in Deutschland 2021 insgesamt rund 762 Mio Tonnen Treibhausgase freigesetzt, wovon mit etwa acht Mio Tonnen nur etwa ein Prozent dem Abfallsektor zugeordnet wurden. Allerdings liefert der UBA-Bericht ein unvollständiges Bild. So wird etwa das von Müllverbrennungsanlagen und Ersatzbrennstoff-Kraftwerken emittierte CO2 dem Energiesektor zugeschlagen. Und auch die mit der Aufbereitung und Entsorgung von Abfällen verbundenen Transporte werden emissionsseitig bilanziell nicht gesondert erfasst, sondern sind im Sektor Verkehr subsubminiert.

Gerade die Transportemissionen sind aber durchaus bedeutend bei der Beurteilung des Treibhausgas-Einsparpotenzials durch Circular Economy, wie Schäfer in Berlin am Beispiel der Abfall- und Kreislaufwirtschaft mineralischer Abfälle demonstrierte. Mittels zweier Szenarien hat der Baustoffverband die Treibhausgasemissionen der mineralischen Kreislaufwirtschaft verglichen und dabei explizit auch die Emissionen aus den Abfalltransporten mitberücksichtigt. Eine vollständig im Kreislauf geführte Bewirtschaftung von Bau- und Abbruchabfällen ohne Deponierung biete demnach ein effektives Klimaschutzpotenzial – bezogen auf die heutigen Gesamtemissionen Deutschlands – von gerade einmal 0,033 Prozent, so das ernüchternde Fazit Schäfers....

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