Baustart der Klärschlammverwertungsanlage Waßmannsdorf bei Berlin

Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) haben im Klärwerk Waßmannsdorf in der an Berlin angrenzenden Gemeinde Schönefeld mit dem Bau einer neuen Klärschlammverwertungsanlage begonnen. Kurz zuvor hatte das brandenburgische Landesamt für Umwelt eine erste Teilgenehmigung erteilt. Mit der avisierten Fertigstellung der KVA Waßmannsdorf im Jahr 2025 und der bereits existierenden KVA Berlin-Ruhleben könne künftig der komplette Berliner Klärschlamm thermisch verwertet werden, teilte der kommunale Versorger mit. Aus den zurückbleibenden Aschen soll auf hohem Niveau Phosphor zurückgewonnen werden.

Insgesamt fallen in der Bundeshauptstadt jährlich etwa 100.000 Tonnen Klärschlamm-Trockenmasse (TM) an. Die bereits 1985 in Betrieb genommene KVA Ruhleben kann derzeit aber nur etwa 56.000 Tonnen TM pro Jahr entsorgen. Zwar soll die Kapazität künftig auf 60.000 Jahrestonnen TM erweitert werden, es verbleiben aber rund 40.000 Tonnen TM, die momentan noch in Kraft- und Zementwerken mitverbrannt werden.

Künftig wollen die Berliner Wasserbetriebe die Verwertung komplett selbst übernehmen. Der beim Landesumweltamt im November letzten Jahres beantragte und im Juli genehmigte Antrag sieht den Bau und Betrieb einer aus drei parallelen Wirbelschicht-Linien bestehenden Monoverbrennungsanlage vor. Jede soll über eine maximale Durchsatzkapazität von 3,4 Tonnen TM pro Stunde verfügen. Insgesamt ist die Anlage laut BWB auf eine Jahresmenge von 68.000 Tonnen Klärschlamm und Rechengut ausgelegt.

Die Anlage werde mit Unterdruck faktisch geruchsdicht betrieben und sei mit modernster Abgasreinigung ausgestattet, führen die BWB weiter aus. Mit dem Bau wurde die Essener WTE Wassertechnik GmbH als Totalunternehmer beauftragt. Das Investitionsvolumen betrage rund 260 Mio €.

Insgesamt wollen die Wasserbetriebe sogar rund 560 Mio € in den Schönefelder Standort investieren. So werde das Klärwerk Waßmannsdorf bereits seit 2017 mit zusätzlichen Anlagen erweitert, mit dem Ziel, die Reinigungsleistung erheblich zu steigern. Auch die fünf weiteren BWB-Klärwerke an den Standorten Stahnsdorf, Münchehofe, Schönerlinde, Wansdorf und Ruhleben werden mit weitergehenden Reinigungsstufen ausgerüstet, einige auch erweitert bzw. im Fall des Stahnsdorfer Werks ist bis 2030 ein Komplettneubau vorgesehen. Der Gesamtinvest für die laufenden bzw. in Planung befindlichen Klärwerks-Projekte liege bei rund zwei Mrd €.

Der Genehmigungsbescheid für die KVA Waßmannsdorf ist hier abrufbar.

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