Aurubis startet Bau von neuer Recyclinganlage in Belgien

Der Multimetallkonzern Aurubis hat mit dem Bau einer neuen Recyclinganlage in Belgien begonnen. Die Anlage am Werksstandort Olen soll wertvolle Metalle wie Nickel und Kupfer aus dem Elektrolysestrom zurückgewinnen. Die Inbetriebnahme der 70-Mio-€-Investition ist für die zweite Hälfte des Jahres 2024 vorgesehen. Bei Vollbetrieb ab dem Geschäftsjahr 2025/26 wird ein zusätzliches Ebitda von 15 Mio € erwartet. Zudem werden 30 neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen.

Die Anlage wird unter dem Namen „BOB“ geführt, was für „Bleed treatment Olen Beerse“ steht. So sollen in der Anlage jährlich bis zu 100.000 Tonnen Elektrolyseströme (Bleed) aus den beiden belgischen Aurubis-Standorten Beerse und Olen mittels eines hydrometallurgischen Prozesses behandelt und die besagten Metalle zurückgewonnen werden. Nach der Metallrückgewinnung aus dem Bleed bleibt ein Gemisch aus hauptsächlich Wasser und 60 bis 70 Prozent Schwefelsäure zurück. Dieses als „schwarze Säure“ bezeichnete Gemisch kann mit Wasser verdünnt werden, um wieder als Elektrolyt für den Elektrolyseprozess zu dienen.

Mit dem Anlagenprojekt werde Aurubis seine Führungsrolle im Bereich Nachhaltigkeit weiter ausbauen, ist die Geschäftsführung des Hamburger Konzerns überzeugt. Die hochmoderne Anlage mache die Produktion schneller, effizienter und nachhaltiger, da sie den Verlust wertvoller Metalle minimiere. „BOB ist ein wichtiger Baustein unserer Strategie. Wir arbeiten kontinuierlich daran, noch verantwortungsvoller mit Ressourcen umzugehen und damit einen Beitrag zur europäischen Kreislaufwirtschaft zu leisten. Mit BOB stärkt Aurubis seine Position als weltweit effizientester und nachhaltigster integrierter Hüttenverbund“, erklärt Inge Hofkens, COO des Aurubis-Geschäftsfeldes Multimetal Recycling.

Neben BOB errichtet Aurubis seit kurzem auch im 20 Kilometer entfernten Beerse eine neue Recyclinganlage. In der „ASPA“-Anlage („Advanced Sludge Processing by Aurubis“) sollen künftig Anodenschlämme aus den Recyclingstandorten in Beerse und im westfälischen Lünen verarbeitet und so verstärkt Gold, Silber und Zinn zurückgewonnen werden. Hier beläuft sich das Investitionsvolumen auf ca. 33 Mio €. Der Betriebsstart ist im Geschäftsjahr 2024/25 vorgesehen.

„Diese Projekte ermöglichen es uns, wertvolle Metalle in dynamischen und sich ständig verändernden Recyclingmärkten sowie aus Einsatzmaterialien optimal zu verarbeiten. Auf diese Weise stärken wir unser Kerngeschäft und leisten einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Kreislaufwirtschaft“, so Hofkens.

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