Der internationale Stahlkonzern Arcelor-Mittal will den niederländischen Schrott- und Metallrecycler Riwald übernehmen. Wie die niederländische Marktaufsichtsbehörde ACM mitteilt, hat Arcelor-Mittal den Erwerb der gesamten Riwald-Gruppe mit den Töchtern Riwald Recycling Beverwijk B.V., Riwald Exploitatie B.V. und der Riwald GmbH im westfälischen Gronau beantragt. Auch beim deutschen Bundeskartellamt wurde das Fusionsvorhaben angemeldet.
Riwald wurde 1989 von den Brüdern Richard und Ewald Huzink gegründet, aus deren Vornamen sich der Firmenname zusammensetzt. Später schloss sich auch der dritte Bruder Gert an. Neben der Zentrale in Almelo nördlich von Enschede besitzt Riwald seit 2016 als internationale Drehscheibe eine zweite Niederlassung in Beverwijk am Nordseekanal. Einem Bericht des niederländischen Nachrichtenportals „De Ondernemer“ zufolge verarbeitet Riwald jährlich rund 370.000 Tonnen FE- und NE-Schrott und erwirtschaftet einen Gruppenumsatz von 150 Mio €.
Wie es in dem Bericht heißt, werden alle 51 Riwald-Mitarbeiter von Arcelor-Mittal übernommen. Auch der Firmenname Riwald soll erhalten bleiben. Gert Huzink soll für mindestens weitere drei Jahre die Geschäftsführung behalten, während sein Bruder Ewald nach sechs Monaten von dem Posten des Finanzdirektors zurücktreten werde. Richard Huzink war 2013 verstorben.
Für den Stahlkonzern Arcelor-Mittal ist die Übernahme von Riwald ein nächster Schritt der vertikalen Integration, um die Versorgung mit dem für die Stahlherstellung benötigten Rohstoff Schrott zu sichern. Wie ACM ausführt, ist Arcelor-Mittal über eine Reihe von Tochtergesellschaften bereits in begrenztem Umfang im vorgelagerten Bereich des Recyclings von Metallschrotten tätig. So hat der Konzern, wie berichtet, im Frühjahr dieses Jahres drei Gesellschaften der Alba International Recycling GmbH in Deutschland übernommen. In den Niederlanden ist Arcelor-Mittel laut ACM bisher aber weder im Schrottgeschäft aktiv, noch betreibt der Konzern hier ein Stahlwerk.
