Apple will bis 2025 deutlich mehr Rohstoffe aus dem Recycling einsetzen

Apple will in zwei Jahren teils aus Konfliktregionen gewonnene Rohstoffe wie Kobalt oder Zinn in vielen Fällen nur aus dem Recycling verwenden. So soll bis 2025 in den vom iPhone-Konzern entwickelten Batterien zu 100 Prozent zurückgewonnenes Kobalt genutzt werden. Die Magnete in den Geräten werden dann zudem vollständig aus Seltenen Erden aus dem Recycling bestehen, wie Apple heute mitteilte. Darüber hinaus sollen von Apple entwickelte Leiterplatten nur aus recyceltem Zinn gelötet und mit recyceltem Gold beschichtet werden, hieß es.

Die Ankündigung ist ein Schritt zu dem vor einigen Jahren ausgerufenen Ziel, bei der Produktion neuer Geräte irgendwann nur noch Recycling-Material einzusetzen. In großem Stil setzt Apple bereits jetzt bei der Nutzung von Aluminium auf recycelte Materialien. So bestünden die Aluminiumgehäuse vieler Produkte aus einer von Apple entwickelten, zu 100 Prozent recycelten Aluminiumlegierung.  

„Unser Ziel, eines Tages zu 100 Prozent recycelte und erneuerbare Materialien in unseren Produkten zu verwenden, geht Hand in Hand mit unserem Projekt ‚Apple 2030‘ und unserem Ziel, bis 2030 klimaneutrale Produkte herzustellen“, sagt Lisa Jackson, Vice President of Environment, Policy, and Social Initiatives bei Apple. „Wir arbeiten mit Nachdruck auf beide Ziele hin und treiben dabei Innovationen in unserer gesamten Branche voran.“

Apple hatte in den vergangenen Jahren Kontrollen in der Lieferkette eingesetzt, um die Herkunft der Materialien zu überwachen. Zugleich wurde der Einsatz dieser Rohstoffe aus dem Recycling ausgebaut. So stammte dem Konzern zufolge im vergangenen Jahr bereits ein Viertel des Kobalts in Apple-Produkten aus recyceltem Material, nach 13 Prozent im Jahr 2021. Bei den Seltenen Erden sei der Recycling-Anteil binnen eines Jahres von 45 Prozent auf 73 Prozent gestiegen. Bei Zinn waren es im vergangenen Jahr 38 Prozent.

Apple hat Roboter im Einsatz, die alte iPhones zum Recycling auseinandernehmen. Nach früheren Angaben des Konzerns kann etwa Kobalt aus den Batterien fast zu 100 Prozent für die Produktion neuer Akkus wiederverwendet werden. Apple schätzt, dass seit 2019 mehr als elf Tonnen Kobalt aus Batterien zurückgewonnen worden sind, die vom Demontageroboter Daisy zerlegt und anschließend dem Sekundärmarkt zugeführt worden sind.

Apple setzte sich auch das Ziel, bis zum Jahr 2025 komplett auf Kunststoffe in seinen Verpackungen zu verzichten. Hierzu berichtete der Konzern heute auch über Fortschritte durch die Entwicklung von alternativen Fasern für Verpackungskomponenten wie Bildschirmfolien, Umverpackungen und Schaumstoffpolsterung. Um den verbleibenden Anteil von vier Prozent an Kunststoffen in den Verpackungen zu reduzieren, arbeite Apple an Innovationen, um Etiketten, Laminierungen und andere Verwendungen zu ersetzen.

Im letzten Jahr habe der Konzern so einen speziellen Drucker entwickelt, mit dem Verpackungen direkt digital bedruckt werden können, wodurch die meisten Etiketten überflüssig werden. Ein neuer Überdrucklack für Verpackungen könne zudem Polypropylen-Kunststofflaminierungen auf Schachteln und Verpackungskomponenten ersetzen. Durch diese Innovation habe Apple über 1.100 Tonnen Kunststoff und über 2.400 Tonnen Kohlendioxid einsparen können. (dpa / eigener Bericht)

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