Abfallwirtschaft kann sich mit CO2-Umschlagplatz dekarbonisieren

Mit Hilfe eines Umschlagplatzes für Kohlendioxid könnten die Abfallwirtschaft und andere Branchen der schwer zu dekarbonisierenden Industrien zukünftig ihre Treibhausgasemissionen reduzieren. Eigenen Angaben zufolge plant das norwegische Unternehmen CO2 Management AS einen solchen Umschlagplatz für eine anschließende Weiterverwertung oder geologische Speicherung des Kohlendioxids in Bremen. Eine entsprechende Absichtserklärung mit der Hafenmanagementgesellschaft Bremenports sei zwar bereits unterschrieben. Bis zu einer Inbetriebnahme müsse jedoch noch mit einigen Jahren für Planung, Genehmigung und Aufbau der notwendigen Infrastruktur gerechnet werden, hieß es vergangene Woche.

 

Interessierte Industriebetriebe gesucht

Bei dem Kohlendioxid-Umschlagplatz würde es sich nach Angaben von CO2 Management um die erste Anlage dieser Art in Deutschland handeln. Das Unternehmen ist offen für Kooperationen und sucht interessierte Industriebetriebe. Dies betrifft nicht nur Großbetriebe mit hohem CO2-Ausstoß, es werden auch Lösungen für kleinere Emittenten angeboten. Das CO2 sollte idealerweise aus der energieintensiven Grundstoffindustrie stammen, wo prozessbedingt unvermeidlich CO2 entsteht.

CCS sei als Ergänzung und nicht als Ersatz zu erneuerbaren Energien zu sehen, so CO2 Management. Das Gas soll in verflüssigter Form aus unterschiedlichen Industriestandorten gesammelt werden, um beispielsweise für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe weiterverwertet oder auf Schiffe verladen und anschließend an die Speicherstätten exportiert zu werden.

Derzeit werden mit der Hafenmanagementgesellschaft denkbare Areale auf ihre Eignung bewertet. Dank der Anbindung an die Autobahn, das Wasserstraßennetz und Gleisen für den Zugtransport, sei die Infrastruktur hervorragend für das Projekt geeignet. Die Lage in Bremen ermögliche dem geplanten Hub eine sehr gute Verbindung zu deutschen Industriebetrieben, aber auch zu den verschiedenen in Europa geplanten CO2-Speichermöglichkeiten. Für die deutsche Industrie, als größtem CO2-Verursacher Europas, biete dieses Angebot eine gute Möglichkeit die Emissionen zu reduzieren.„Dieses Angebot ist konkurrenzlos, da es in Deutschland selbst keine CO2-Speicherstätten gibt“, so Torsten Porwol, Geschäftsführer der CO2 Management AS.

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