Sachsens Linke fordert Reparaturbonus

Die Linke fordert einen Reparaturbonus in ganz Sachsen und sieht nicht ein, warum es zunächst lediglich einen Modellversuch in Leipzig geben soll.

„Ich befürchte, dass das Thema damit verschleppt wird“, äußerte sich der Landtagsabgeordnete Franz Sodann am Dienstag. „Nutzbare Geräte blieben erhalten, arme Menschen bekämen Hilfe, die Umwelt und die Reparaturbetriebe würden profitieren“, führte Sodann die Vorteile des Reparaturbonus aus.

Es sei ein klares Versagen, dass die Landesregierung den Bonus immer noch nicht landesweit einführen wolle. Über Pläne für einen Reparaturbonus, wie es ihn etwa in Thüringen gibt, hatte zuvor die Leipziger Volkszeitung mit Verweis auf das sächsische Umweltministerium berichtet. Demnach soll es ab Mai in Leipzig möglich sein, defekte Haushaltsgeräte bis maximal 100 € pro Person und Kalenderjahr reparieren zu lassen. Im Nachbarland Thüringen ist der Reparaturbonus ein voller Erfolg.  Im letzten Jahr wurde dieser von etwa 7.000 Bürgern innerhalb von vier Monaten beantragt.

Nach Ansicht von Sodann würden viele Verbraucher bei älteren Geräten aufgrund hoher Kosten vor einer Reparatur zurückschrecken. „Gleichzeitig werden viele Ressourcen verschwendet, wenn massenhaft Altgeräte im Schrott landen, obwohl sie ertüchtigt werden könnten“, ärgerte sich der Landtagsabgeordnete.

Das Europäische Umweltbüro habe ausgerechnet, dass die Verlängerung der Nutzungsdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones um nur ein Jahr im EU-Raum rund vier Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen würde. Das würde dem jährlichen CO2-Ausstoß von zwei Millionen Autos entsprechen, argumentierte der ehemalige Filmschauspieler. (dpa)

 

 

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