Sachsen-Anhalt: Kommunale Abfallmenge leicht gestiegen

Das Aufkommen an festen kommunalen Abfällen in Sachsen-Anhalt ist im Jahr 2020 und damit im ersten Jahr der Corona-Pandemie leicht gestiegen. Nach vier Jahren mit nahezu unveränderter Abfallmenge pro Kopf stieg das spezifische Aufkommen 2020 auf 205,2 Kilogramm und damit um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das geht aus der aktuell vorgelegten Abfallbilanz 2020 hervor.

Parallel fielen auch mehr Leichtverpackungen (LVP) an, die knapp 30 Prozent der gesammelten Wertstoffe ausmachen. Hier lag das Plus bei 2,0 Kilogramm bzw. 4,8 Prozent pro Einwohner. Insgesamt summierte sich das Aufkommen an Wertstoffen ohne Bioabfälle im Land Sachsen-Anhalt im Berichtsjahr auf 145 Kilogramm je Einwohner – rund vier Kilogramm mehr im Vergleich zum Vorjahr. Dabei blieb die PPK-Fraktion mit 59,5 Kilogramm pro Kopf nahezu stabil, während mit 25,5 Kilogramm knapp zwei Kilogramm mehr Altglas erfasst wurde.

Mehr Bioabfälle eingesammelt

Über die Biotonne wurden 2020 in Sachen-Anhalt knapp 141.000 Tonnen Abfälle eingesammelt, was einem spezifischen Aufkommen von 65 Kilogramm pro Einwohner entspricht und damit drei Kilogramm mehr als im Vorjahr. Damit ist der Anteil des Bioguts aus der Biotonne am Gesamtaufkommen mit rund 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. In Sachsen-Anhalt werden durch die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger in nahezu allen Regionen Biotonnen bereitgestellt, jedoch sind flächendeckend nicht alle Bürger an die Biotonne angeschlossen. Es wird ergänzend bzw. ersatzweise die Nutzung vergleichbarer Sammelsysteme wie Bündelung, Papiersäcke oder auch Container angeboten. Einschließlich der Grüngutmengen summiert sich das absolute Aufkommen an Bioabfällen im Berichtsjahr auf 266.000 Tonnen (plus 6.600 Tonnen), was einer spezifischen Menge von 122,3 Kilogramm pro Kopf entspricht.

Insgesamt lag das Aufkommen fester Siedlungsabfälle in Sachsen-Anhalt im Berichtsjahr 2020 mit 1,14 Mio Tonnen um 4,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Nachdem der Pro-Kopf-Wert 2019 erstmals seit zehn Jahren mit 497 Kilogramm wieder unter der 500-Kilogramm-Marke lag, kletterte er ein Jahr später mit 523 Kilogramm wieder deutlich über diese Marke.

Erheblich höhere Entsorgungskosten

Erheblich gestiegen sind die Entsorgungskosten der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger. Waren es landesweit 2019 ohne die erzielten Erlöse noch knapp 156 Mio €, so weist die Abfallbilanz für 2020 einen Anstieg um rund 28 Mio € auf 184 Mio € aus. Rund 44 Prozent davon entfallen auf die Sammlung und den Transport der Abfälle, 18 Prozent auf die thermische Restabfallbehandlung, weitere 13 Prozent auf Wertstoff- und Recyclinghöfe und elf Prozent auf die Verwaltung.             

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