Plastikmüll: Kunststoffbranche unterstützt UN-Abkommen

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Die deutsche Kunststoffindustrie unterstützt das geplante UN-Abkommen gegen Plastikmüll in der Umwelt. Das erklärten der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Verband der Kunststofferzeuger Plastics Europe Deutschland (PED) im Vorfeld der für kommende Woche angesetzten UN-Umweltversammlung in Nairobi. Die beiden Verbände sehen sich zudem selbst in der Pflicht, mehr zur Vermeidung von Mülleinträgen in die Umwelt beizutragen. Die Branche hält auch das chemische Recycling von Kunststoffabfällen für einen Teil der Lösung.

Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer von PED, befürwortet ein Abkommen als Grundlage zur Verbesserung des Abfallmanagements und zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft: „Plastikabfälle in der Umwelt sind absolut inakzeptabel, sie schaden Menschen, Tieren und Ökosystemen. Das müssen wir unbedingt stoppen und deshalb müssen weltweit Abfallsammel- und Abfallmanagementsysteme massiv auf- und ausgebaut werden. In der Natur sind Abfälle eine Bedrohung, in einem Kreislaufsystem sind sie eine wertvolle Ressource. Dank Recyclingtechnologien können wir mit Kunststoffabfällen die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen rund um den Globus reduzieren.“

 

Keine Einheitslösung zur Bekämpfung der Verschmutzung mit Plastikmüll

 

Bühler sieht hier auch die Kunststoffindustrie in der Verantwortung: „Systeme der erweiterten Herstellerverantwortung, wie in Deutschland bereits im Verpackungsbereich gut etabliert, können auf nationaler Ebene einen starken Beitrag für eine bessere Abfallinfrastruktur und mehr Kreislaufwirtschaft leisten.“ Wichtig sei dabei, nationale Unterschiede zu berücksichtigen, da es keine Einheitslösung zur Bekämpfung der Verschmutzung mit Plastikmüll vor Ort gebe.

VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup ergänzte: „Wir müssen Plastikmüll in der Umwelt minimieren und nicht die Produktion von Kunststoffen. Denn sie leisten in fast allen Bereichen unseres Lebens einen wertvollen Beitrag zur Lösung von Problemen. Ohne ökologische Nachteile lassen sie sich selten durch andere Materialien ersetzen.“  Der VCI befürwortet, auch das chemische Recycling von Kunststoffabfällen im UN-Abkommen zu verankern: „Gerade deshalb müssen wir mit neuen Technologien an ihrer Kreislaufführung arbeiten. Das sollte ein wesentlicher Aspekt des Abkommens werden.“

Bereits im Herbst 2021 hatten PED und VCI zum UN-Abkommen das chemische Recycling in den Fokus gerückt. Auch die deutsche Chemieindustrie sieht in der Kreislaufführung von Kunststoffen eine große Chance: „Kunststoffe sind viel zu schade, um als Abfall in der Umwelt zu landen. Werden sie recycelt, reduziert das den Einsatz fossiler Rohstoffe und schützt das Klima. Hier müssen wir in Teilen neu denken: Deshalb treiben wir ergänzende Technologien wie das chemische Recycling massiv voran“.

 

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