Neuauflage von Reparaturbonus in Thüringen startet Ende Mai

Ab Ende Mai können Verbraucher in Thüringen wieder einen Zuschuss für die Reparatur von Geräten bekommen. Der Start der Neuauflage des Programms „Reparaturbonus“ sei für den 31. Mai geplant, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums in Erfurt gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Erst dann könnten auch Anträge gestellt werden.

Wie bereits beim letzten Jahr erstmals aufgelegten Förderprogramm werden pro Verbraucher und Jahr maximal 100 € für Reparaturkosten erstattet. „Wiederverwenden statt verschwenden. Wer sich gut um seine defekten Geräte kümmert, wird belohnt“, hatte Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) bei der Vorstellung des Programms im letzten Jahr erklärt .

Das Landesumweltministerium arbeitet bei dem Förderprogramm mit der Verbraucherzentrale Thüringen zusammen, welche die Anträge der Bürger bearbeitet. In diesem Jahr gebe es zwei Neuerungen. Zum einen sei nun eine rein digitale Abwicklung der Anträge mit den nötigen Belegen möglich. Zum anderen sollen sogenannte Reparatur-Cafés einbezogen werden.

Im letzten Jahr hatten laut Ministerium innerhalb von vier Monaten etwa 7.000 Thüringer den Bonus für die Reparatur kaputter Elektrogeräte beantragt. Das Budget des Ministeriums war danach ausgeschöpft. Vor allem Handys, Waschmaschinen, Geschirrspüler und Kaffeemaschinen landeten dadurch nicht auf dem Müll.

Pilotprogramm in Leipzig

Auch in Leipzig wurde ein Pilotprojekt zur Förderung von Reparaturen gestartet. Das von der Stadtreinigung Leipzig zusammen mit dem Sächsischen Umweltministerium aufgelegte Programm sieht bei ausgewählten Betrieben 50 Prozent Rabatt auf Reparaturleistungen bis zu einem Maximalbetrag von 100 € bei Haushaltsgeräten und Handys bzw. von 50 € bei Fahrrädern sowie Textil- und Lederwaren vor. Das Pilotprojekt soll zunächst bis Ende August laufen. Allerdings nur, falls das Gesamtbudget von 10.000 € nicht schon früher erschöpft ist.

„Mit der Reparatur wird die Lebensdauer von Gegenständen verlängert und damit Abfälle vermieden. Das Projekt fügt sich also perfekt in das Langzeitziel der Zero-Waste-Strategie der Stadt Leipzig ein“, erläutert Heiko Rosenthal, Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig. Ziel sei es, die Bevölkerung weiter für eine nachhaltige Nutzung von Gebrauchsgegenständen zu sensibilisieren und die Menge an Abfällen zu reduzieren.

Das Pilotprojekt startet zunächst mit Handwerksbetrieben im Osten Leipzigs. Nach einer Auswertung sollen Bedarfe ermittelt und perspektivisch ein Netzwerk für das gesamte Stadtgebiet geschaffen werden, erklärt die Stadtreinigung weiter.

Erst kürzlich hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband einen bundesweiten Reparaturbonus gefordert. Die Verbraucherschützer verwiesen dabei auch auf die guten Erfahrungen mit einem solchen Programm in Thüringen sowie auf entsprechende Aktivitäten in Österreich. Dort werden seit kurzem landesweit 50 Prozent der Reparaturkosten bis zu einer Höhe von 200 € subventioniert. (dpa / eigener Bericht)

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